Der neue Antisemitismusbeauftragte in Brandenburg ist seit Juni im Amt. Er will die Kommunen für ein Bündnis gewinnen und hat noch andere Ideen.
Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner will ein Bündnis von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern gegen Antisemitismus gründen. Auch an Schulen will er künftig Aufklärungsarbeit leisten. Zunächst ist seine Behörde aber noch im Aufbau. Im August kommen zwei Mitarbeiter dazu, wie Büttner der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam sagte. Der bisherige Linke-Abgeordnete wurde im Juni im Landtag zum ersten Brandenburger Antisemitismusbeauftragte gewählt.
Büttner sagte, in den kommenden zwei Wochen werde er die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister anschreiben, um ein Bündnis gegen Antisemitismus zu gründen. Ein Beauftragter allein könne die Probleme nicht lösen. Er wolle die Erinnerungskultur stärken und ein Zeichen setzen, dass Jüdischsein und Judentum in der Gesellschaft präsenter werde.
„Es steht einiges auf dem Plan“, sagte Büttner zu seinen Zielen im neuen Amt. Er wolle etwa in Schulen und Sportvereine gehen. Gemeinsam mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden im Land sollen außerdem jüdische Erzählungen veröffentlicht werden, die sich mit dem Wiederaufbau der Gemeinden befassen.
Büttner für Pflichtbesuche in ehemaligen Konzentrationslagern
Büttner spricht sich für verpflichtende Besuche von Schülerinnen und Schülern in Gedenkstätten zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit aus. „Ich würde es auch gerne haben, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler nach Auschwitz fahren.“ Dazu lote er Möglichkeiten aus. Da ehemalige deutsche Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Südpolen war das größte Vernichtungslager des Dritten Reichs.
Büttner soll Ansprechpartner für die rund 2000 Jüdinnen und Juden in Brandenburg sein. Seit dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel haben antisemitische Straftaten auch in Brandenburg zugenommen.