Jeder dritte Liter Benzin in Deutschland kommt aus Karlsruhe. Grünen-Politiker haben bei einer Visite thematisiert, welche Wege in die Zukunft führen. Und sich über die Herausforderungen informiert.
Grünen-Politiker bei fossilen Energien: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich in Deutschlands größter Raffinerie in Karlsruhe über die dortigen Herausforderungen angesichts der Energiewende erkundigt. Grüner Wasserstoff spiele eine Schlüsselrolle, hieß es. „Dieser muss zuverlässig, in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sein.“
Kretschmann lobte, die Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) arbeite etwa mit Forschungseinrichtungen konsequent an Alternativen zu fossilen Energieträgern. Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer (Grüne) sagte laut Mitteilung: „Für mehr Klimaschutz im Verkehr brauchen wir auch erneuerbare Kraftstoffe, sogenannte reFuels. Sie sind zentral für alle Bereiche, wo die Elektrifizierung keine sinnvollen Lösungen bietet.“
Jeder dritte Liter Benzin in Deutschland kommt aus Karlsruhe
Andreas Krobjilowski, Sprecher der MiRO-Geschäftsführung, betonte: „Damit in den Klimaschutz investiert wird, bedarf es kalkulierbarer Perspektiven und der Aussicht auf belastbare Geschäftsmodelle, die nur durch einen klaren und verlässlichen regulatorischen Rahmen seitens des Gesetzgebers geschaffen werden können.“ Hierfür wäre es wichtig, dass Baden-Württemberg seinen Einfluss auf Bundes- und vor allem EU-Ebene einbringe.
Krobjilowski unterstrich auch die Bedeutung des Raffineriestandortes Karlsruhe für die Energieversorgung im Südwesten. Jeden Tag werden den Angaben nach rund zehn Millionen Menschen mit Kraftstoffen und Heizöl sowie rund 40.000 Karlsruher Haushalte mit Fernwärme aus den Produktionsprozessen versorgt. Die MiRO-Produkte deckten statistisch rund 40 Prozent des Primärenergiebedarfs in Baden-Württemberg.
Jeder dritte Liter Benzin in Deutschland kommt laut MiRO aus Karlsruhe. 2023 lag die Verarbeitung in etwa auf dem Vorjahresniveau: Rund 13,5 Millionen Tonnen Mineralölprodukte wurden auf den Weg zum Verbraucher geschickt – darunter 4,6 Millionen Tonnen Benzin, 4,1 Millionen Tonnen Diesel und 2,2 Millionen Tonnen leichtes Heizöl.