Mehr Kooperation: MV und Sachsen wollen Zusammenarbeit vertiefen

Die Freude über neue Welterbestätten in beiden Bundesländern hallt noch nach. Doch richten die Regierungschefs von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen den Blick auch in die Zukunft.

Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen haben Grund zu gemeinsamer Freude und auch gemeinsame Pläne. Wie die Staatskanzlei in Schwerin mitteilte, nehmen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und ihr sächsischer Amtskollege Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag im Schloss an einem Treffen mit Aktiven rund um die Schweriner Welterbe-Bewerbung teil. Danach sollen in Rostock Vereinbarungen zur engeren Zusammenarbeit im Tourismus und zum Aufbau eines Forschungsinstituts unterzeichnet werden.

Gemeinsame Freude über neue Welterbestätten 

„Mecklenburg-Vorpommern ist mit dem Schweriner Residenzensemble und Sachsen mit der Brüdergemeine Herrnhut ins Weltkulturerbe aufgenommen worden. Darüber freuen wir uns gemeinsam“, wird Schwesig in einer Mitteilung zitiert. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur hatte am Samstag auf seiner Tagung in Neu-Delhi das Schloss zusammen mit weiteren hochherrschaftlichen Bauwerken in Schwerin auf die begehrte Welterbe-Liste gesetzt, auf der unter anderem auch die Inka-Stadt Machu Picchu in Peru, die Pyramiden von Gizeh oder die Akropolis in Athen stehen. 

Bereits am Freitag hatte das Gremium die sächsische Kleinstadt Herrnhut als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine aufgenommen. „Es ist schön, dass wir es gemeinsam in Schwerin feiern können“, betonte Kretschmer. Er erinnerte auch an die Vorliebe der Sachsen für Urlaub an der Ostsee. „Wir sind hier gern zu Gast“, versicherte der sächsische Regierungschef. 

Forschungsverbund geplant  

Doch reichen die Zusammenarbeit und Freundschaft beider Länder über den Tourismus hinaus. „Uns verbindet der starke Fokus auf Wissenschaft und Forschung“, erklärte Kretschmer und verwies auf die Kooperation zwischen der Universität Rostock und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf.

Experten beider Einrichtungen wollen ein gemeinsames Institut gründen, das sich der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Kernfusion und Plasmaherstellung mittels Laser widmet. Dazu wollen beide Länderchefs eine Absichtserklärung unterzeichnen. Das Helmholtz-Zentrum in Rossendorf, der Ort war einst Zentrum der DDR-Kernfoschung, betreibt nach eigenen Angaben heute mit rund 1500 Mitarbeitern anwendungsorientierte Grundlagenforschung zu den Schwerpunkten Energie, Gesundheit und Materie.