Nach dem Fund von ihren DNA-Spuren in einem Auto sucht die Polizei im Elsass mit einem Großaufgebot nach der vermissten Jugendlichen. Hoffnung, Lina lebend zu finden, gibt es damit wohl nicht mehr.
Im Fall der seit zehn Monaten im Elsass vermissten Jugendlichen Lina hat die französische Polizei nach dem Fund von DNA-Spuren in einem gestohlenen Auto eine großangelegte Suchaktion gestartet. Zunächst wurde dabei aber keine Spur der Vermissten entdeckt, wie die Staatsanwaltschaft Straßburg am späten Nachmittag mitteilte.
Die Fahnder gehen von einem Verbrechen aus. Zahlreiche Polizeikräfte seien seit dem Morgen im Bruche-Tal nahe der Ortschaft Saint-Blaise-la-Roche sowie in den angrenzenden Vogesen im Einsatz, berichtete die Zeitung „Le Parisien“.
Jugendliche seit dem Herbst vermisst
Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem drei Kilometer langen Fußweg von ihrem Wohnhaus zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche. Von dort aus wollte sie nach Straßburg zu einem Treffen mit ihrem Freund fahren. Die Fahnder aber ermittelten, dass sie den Zug gar nicht bestieg.
Die Staatsanwaltschaft Straßburg hatte am vergangenen Freitag mitgeteilt, dass sie ein Auto sichergestellt habe, in dem Fahnder DNA-Spuren der Jugendlichen fanden. Der Wagen sei zum Zeitpunkt des Verschwindens der Jugendlichen ganz in der Nähe gewesen, was eine Auswertung von GPS-Positionsdaten des Autos ergab.
Wie „Le Parisien“ unter Verweis auf die Fahnder berichtete, soll der gestohlene Wagen von einem örtlichen Kleinkriminellen gefahren worden sein. Der Mann soll sich nach der Sicherstellung des Autos Anfang Juli in Besançon in Ostfrankreich das Leben genommen haben, berichtete der Sender BFMTV. Die Ermittler hatten ihn bis dahin lediglich in Zusammenhang mit dem Diebstahl des Wagens vernommen.
Autofahrer könnte Jugendliche getötet haben
Die Fahnder vermuten laut dem „Parisien“, dass der Mann im September zufällig an der Jugendlichen vorbeigefahren war und ihr angeboten hatte, sie mitzunehmen. Anschließend soll er sie unter bislang nicht geklärten Umständen getötet haben.
Wie die Zeitung „Vosges Matin“ berichtete, rückten die Fahnder mit Spürhunden in den Orten Senones und Moussey im Tal von Rabodeau aus, nur einige Kilometer vom Ort des Verschwindens der Jugendlichen entfernt. Möglicherweise hätten die Fahnder dank der Geopositionsdaten des Autos relativ präzise Anhaltspunkte, wo sie suchten müssten.
Aufgrund von Zeugenaussagen hatten die Ermittler im Zuge der Fahndung nach unterschiedlichen Autotypen gesucht. Dann geriet der Wagen in den Fokus der Ermittler, den die Beamten nach langer Suche in Südfrankreich lokalisierten.