Brandenburgs SPD-Landeschef Woidke hat nach der Europa- und Kommunalwahl das Ziel ausgegeben, stärker den Kontakt zu den Menschen im Land zu suchen. Nun will er dies in die Tat umsetzen.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will vor der Landtagswahl im September den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern verstärken. Der SPD-Landeschef und -Spitzenkandidat startet dazu eine Sommertour von „Strohballenfest“ zu „Strohballenfest“. Zum Auftakt war er in Ruhland-Arnsdorf im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden des Landes.
Dabei sprach er Themen wie den Fachkräftemangel und die medizinische Versorgung im Flächenland an. „Ohne gute Gesundheitsversorgung wird eine Region keine gute Zukunft haben“, betonte Woidke. Deswegen seien Projekte wie die Medizinische Universität Lausitz, die am 1. Juli startete, wichtig. Der SPD-Politiker betonte aber auch: Weltoffenheit, Toleranz und Demokratie seien die Basis. „Ohne diese feste Basis wird das Land Brandenburg keine gute Zukunft haben können“, so Woidke. „Ausländerfeindlichkeit können wir uns in Brandenburg auch für die Zukunft auch nicht leisten.“
Auf Anfrage sagte der Ministerpräsident über seine geplanten Bürger-Kontakte: „Bei der Landtagswahl am 22. September geht es um Brandenburg. Deshalb ist mir der direkte Austausch vor Ort wichtig – so wie ich das auch als Landesvater handhabe.“ Er lade alle Brandenburgerinnen und Brandenburger ein, vorbeizukommen und mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Quer durchs Land von Fest zu Fest
Bis zum 29. August – kurz vor dem Ende der Sommerferien – tourt Woidke an 24 Terminen zu den sogenannten Strohballenfesten quer durch das Land. Die Feste finden nach Angaben der SPD auf einem Hof, Dorf- oder Marktplatz statt – mit Kulturprogramm aus der Region. „Hier komme ich einfach immer in sehr gute und offene Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort“, schreibt Woidke auf der Plattform Instagram.
In dieser Woche geht es zunächst weiter mit Besuchen in Rüdersdorf bei Berlin (Märkisch-Oderland), Michendorf-Wilhelmshorst (Potsdam-Mittelmark), Schwedt/Oder (Uckermark) und Schorfheide (Barnim). Nächste Woche stehen Steinhöfel (Oder-Spree), Müllrose (Oder-Spree), Beveringen (Prignitz), Großderschau (Havelland) und Niedergörsdorf (Teltow-Fläming) auf dem Plan.
Woidke: mehr rausgehen zu den Menschen
Nach dem Sieg der AfD bei der Europa- und der Kommunalwahl im Juni in Brandenburg hatte Woidke Handlungsbedarf gesehen. „Wir müssen Dinge noch besser erklären, wir müssen noch mehr rausgehen zu den Menschen“, sagte er im Deutschlandfunk.
Die SPD lag in der jüngsten Wahlumfrage von Insa für die „Bild“-Zeitung von Mitte Juli mit 19 Prozent hinter der AfD (24 Prozent) und knapp vor der CDU (18 Prozent). Die SPD regiert in Brandenburg seit 1990, Woidke ist seit mehr als zehn Jahren Regierungschef.