Vor knapp einer Woche legten Umweltaktivisten mit einer Klebe-Aktion Deutschlands größten Flughafen lahm. Die Lufthansa hofft auf Schadenersatz.
Fast eine Woche nach der Klebe-Aktion am Frankfurter Flughafen gehen die Ermittlungen weiter. Es laufe das Verfahren gegen acht Beschuldigte wegen des Verdachts der Nötigung, des Hausfriedensbruchs und der gemeinschädlichen Sachbeschädigung, sagte ein Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Weitere Details wollte er jedoch nicht nennen.
Die Klima-Demonstranten hatten sich am vergangenen Donnerstag auf den Landebahnen festgeklebt und den Betrieb an Deutschlands größtem Flughafen mitten in der Urlaubssaison vorübergehend lahmgelegt. Mehr als 250 Flüge mussten gestrichen werden.
Derweil unterstrich die Lufthansa erneut, dass sie sich den entstandenen Schaden auf jeden Fall von den Tätern zurückholen wolle. „Auch wenn der Ertrag offen ist, gehen wir unseren Ansprüchen konsequent nach“, sagt Personal-und Rechtsvorstand Michael Niggemann. Zur Höhe des Schadens könne er noch keine Angaben machen. Die Lufthansa hatte bereits in mehreren Fällen aus dem Jahr 2022 mit juristischen Mitteln versucht, Schadenersatz bei den Tätern durchzusetzen. Die Verfahren würden noch laufen, hieß es.
Die Aufarbeitung gemeinsam mit Bundespolizei und Landesbehörden dauere an, sagte Fraport-Sprecher Christian Engel. „Das ist aber keine Sache von heute auf morgen.“ Zudem bekräftigte er: „Wir nehmen die Sache sehr ernst.“ Direkt nach der Aktion habe man rechtliche Schritte eingelegt und Anzeige erstattet. Ein Sprecher der Bundespolizei hatte darauf hingewiesen, dass sämtliche Vorschriften in Frankfurt eingehalten worden seien.
Die acht Verdächtigen waren am frühen Morgen auf das eingezäunte Gelände vorgedrungen. Während ein Mensch am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Kopfenden der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben. Die Polizei setzte die acht festgenommenen Aktivisten noch am selben Tag wieder auf freien Fuß. Es handelte sich laut Frankfurter Polizeipräsidium um vier Männer, zwei Frauen und zwei nicht-binäre Personen im Alter zwischen 20 und 44 Jahren. Sie seien sämtlich nicht in Hessen gemeldet.