Mit Wildkamera: Seltene Wildkatze im Heidekreis nachgewiesen

Im 18. und 19. Jahrhundert war die europäische Wildkatze nahezu ausgerottet. Dank Schutzmaßnahmen leben heute wieder Tiere der Art in Deutschland – und breiten sich aus.

Eine seltene Wildkatzenart ist erstmals seit Jahren wieder im Heidekreis gesichtet worden. Das Tier tappte in Ahlden bei Walsrode in eine Fotofalle, wie die Niedersächsischen Landesforsten mitteilten. Die Europäische Wildkatze war im 18. und 19. Jahrhundert in Deutschland nahezu ausgerottet und breitet sich inzwischen wieder aus.

Erste Wiederbesiedlungen wurden den Angaben nach im südlichen Niedersachsen wie dem Harz, Solling und Weserbergland nachgewiesen. Auch im Heidekreis gab es bei einer Aktion der Umweltorganisation BUND zwischen 2017 und 2018 schon Nachweise der Tiere – jetzt gelang ein Fotonachweis mit einer Wildtierkamera. Nach Angaben der Landesforsten leben derzeit zwischen 5.000 und 10.000 der Tiere in Deutschland.

Wie konnten Hinweise gesammelt werden?

Über mit Baldrian angesprühte Stöcke in einem Waldgebiet konnten erste Hinweise auf die Tiere gesammelt werden. Die Tiere reiben sich an den Lockstöcken und hinterlassen Haare, die untersucht werden können. Auf dieser Grundlage wurden bestimmte Orte mit Fotofallen ausgerüstet, von denen zwei erfolgreich auslösten.

Die in der Fachsprache Felis silvestris genannte Art werde häufig mit Hauskatzen verwechselt, teilten die Landesforsten mit. Hauptnahrung der scheuen Tiere sind Mäuse. Die tag- und nachtaktiven Wildkatzen werden bis zu zehn Jahren alt und leben oft in alten Mischwäldern.

Der Fotobeweis zeige, dass Bemühungen, „die Tiere hier wieder zu etablieren, von Erfolg gekrönt sind. Wir hoffen, dass wir eventuell noch Nachwuchs auf einer der Fotofallen festhalten können“, sagte der Revierförsterei von Ahlden, Gerd Jülke.