Am 22. September wählen die Brandenburger einen neuen Landtag. Die AfD wirbt mit einem Plakat, das Sicherheit und Schutz symbolisieren soll. Doch das geht nach hinten los.
Die AfD ist bekannt dafür zu irritieren und zu provozieren. Nun beschäftigt sich die Justiz mit einem Wahlplakat der Partei in Brandenburg. Darauf zu sehen ist eine glücklich wirkende Familie – Mutter, Vater und drei Kinder. Die Eltern halten ihre Arme über den Nachwuchs. „Wir schützen eure Kinder“, lautet der Wahlspruch darüber. Die Geste könnte ein schützendes Dach symbolisieren. Andere sehen darin den verbotenen Hitlergruß.
Die Linkenpolitikerin Anja Kreisel hat deshalb Anzeige gegen den AfD-Politiker Wilko Möller aus Frankfurt (Oder) erstattet, berichtet der Rbb.
Laut Kreisel verstoße das Plakat möglicherweise gegen das Verbot des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Kreisvorsitzende und Landtagskandidatin der Frankfurter Linken sieht in der Geste des Ehepaares auf dem Wahlplakat einen möglichen Hitlergruß.Kolumne Fernost 2 9.18
AfD-Politiker weist Vorwürfe zurück
AfD-Politiker Möller bestreitet den Vorwurf. Die Kritik sei für ihn nicht nachvollziehbar, sagte er der „Märkischen Oderzeitung“. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass das ein Hitlergruß sein soll, zumal das Bild von einer Medienagentur hergestellt worden ist und wir es gekauft haben. Man muss schon Fantasie entwickeln“, zitiert ihn der Rbb. Warum sich die Verantwortlichen für dieses Foto entschieden hätten, sei ihm nicht bekannt. Das Dach symbolisiere Sicherheit und Schutz. Darin einen Hitlergruß zu erkennen, sei „abwegig“.
Laut Recherchen der „Märkischen Oderzeitung“ stammt das Bild von einer Stock-Foto-Plattform. Solche Fotos können je nach Lizenz unterschiedlich verwendet werden.
Möller hatte zuletzt zum 80. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 2024 polarisiert. In einem Video auf der Plattform Tiktok hatte er zum „Widerstand“ gegen die Bundesregierung aufgerufen. Jeder Bürger könne Widerstand leisten, sagte er und verwies auf die Landtagswahl am 22. September, bei der die Bürger „das Kreuz an der richtigen Stelle“ machen könnten.