Aus dem Hintergrund in den Plenarsaal? Bislang war SPD-Politiker Wolfgang Schmidt der engste Vertraute von Olaf Scholz. Jetzt will er Bundestagsabgeordneter werden.
Wolfgang Schmidt gilt als loyal, besonders gegenüber Kanzler Olaf Scholz. Lange waren die beiden politische Wegbegleiter. Seit Dezember 2021 ist Schmidt Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, doch nun will er einen nächsten Karriereschritt wagen. Über den Bezirk Eimsbüttel in seiner Heimat Hamburg könnte der 53-Jährige bald in den Bundestag einziehen. Der Kreisvorstand entschied sich am vergangenen Mittwochabend einstimmig für Schmidt als Direktkandidaten bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr.
In einem Brief des SPD-Kreisvorsitzenden Milan Pein an die Mitglieder der SPD Eimsbüttel heißt es, dass man sich mit dem erfahrenen Schmidt gute Chancen ausrechne, den Wahlkreis zu gewinnen. Schmidt tritt die Nachfolge von Niels Annen an. Wie die Deutsche Presse-Agentur Ende Juli meldete, entschied sich dieser für einen Rückzug aus der Bundespolitik. In Wolfgang Schmidt sieht die SPD Eimsbüttel den idealen Nachfolger. „Er ist nicht nur ein engagierter Streiter für die Sozialdemokratie, sondern auch ein kluger politischer Kopf“, so Milan Pein in einem Brief an die SPD Eimsbüttel.
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Wer wird Schmidts Kontrahent?
Auch Wolfgang Schmidt richtete sich in einem Schreiben an die Parteimitglieder in seinem neuen Wahlkreis, um für die Unterstützung seiner Kandidatur zu werben. Darin verspricht der gebürtige Hamburger auch, dass er sich im Fall eines Sieges eine Wohnung in Eimsbüttel suchen würde. Eine aktive und engagierte Wahlkreisarbeit sei trotz einer Mitgliedschaft in der Bundesregierung möglich, so Schmidt.
Wer der Hauptgegner Schmidts ist, dürfte sich am 21. September entscheiden. Dann findet die nächste Kreisversammlung der Eimsbüttler Grünen statt. Bei der letzten Bundestagswahl hatte Niels Annen das Rennen im Wahlkreis knapp gegen den Grünen Till Steffen verloren. 2025 will Wolfgang Schmidt die Nase vorne haben.
Quellen: Briefe von Wolfgang Schmidt und des SPD-Kreisvorsitzenden Milan Pein an die Mitglieder der SPD Eimsbüttel, DPA, t-online, Grüne Eimsbüttel