Entschlacken, beschleunigen, modernisieren: Darum dreht sich die Regierungserklärung des Ministerpräsidenten. Nun wird Markus Söder auch konkret.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) leitet beim Bau neuer großer Stromtrassen einen Kurswechsel ein: Neue Höchstspannungstrassen, die bereits so geplant sind, sollen zwar weiterhin unter der Erde verlegt werden. Für neue große Gleichstromleitungen soll aber der Grundsatz gelten: deutlich mehr überirdisch statt unterirdisch. Das kündigte Söder am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München an. „Überirdisch wo möglich, unterirdisch wo nötig“, sagte er. Das werde den Bau neuer Trassen schneller und billiger machen. Damit rückt Söder von einem zentralen Punkt der Politik seines Vorgängers Horst Seehofer ab. Dieser hatte teils massiven Widerstand vor Ort gegen neue Stromtrassen einst mit einer Forcierung von Erdverkabelung gebrochen.
Weitere Punkte in der Energiepolitik: Mehr als 85 Wasserkraftwerke im Freistaat sollen ab 2030 nach und nach wieder in bayerische Hand kommen. Dazu werde der Freistaat sogenannte Heimfallrechte in alten Verträgen ziehen, kündigte Söder an. Für die Genehmigung von Windparks sollen künftig zentral die Bezirksregierungen zuständig sein. Und um den raschen Anschluss Bayerns an Wasserstoffnetze aus Nord und Süd sicherzustellen, will sich der Freistaat an der Ferngas GmbH beteiligen. „Der Grundsatz lautet: Heimatnetze in Heimathand“, sagte Söder.