Die Arbeitslosigkeit in den USA ist im Juli auf den höchsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren gestiegen. Wie das Arbeitsministerium in Washington am Freitag mitteilte, wurden unter dem Strich nur 114.000 neue Stellen geschaffen, die Arbeitslosenquote wuchs damit im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Dies ist die höchste Quote seit Oktober 2021.
Laut der Website „MarketWatch“ hatten Analysten mit 185.000 neuen Jobs und einer unveränderten Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent gerechnet. Im Juni waren 179.000 neue Stellen geschaffen worden, die ursprünglich veröffentlichte Zahl von 206.000 neuen Stellen wurde nach unten revidiert.
Die wirtschaftliche Lage spielt im Wahlkampf für die US-Präsidentschaftswahl im November eine wichtige Rolle. Voraussichtlich wird Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokraten als Kandidatin gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump antreten.
Insgesamt hat sich der US-Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren gut von den Folgen der Corona-Pandemie erholt, als die Arbeitslosenquote im zweiten Quartal 2020 auf den Spitzenwert von 13,0 Prozent gestiegen war. Über drei Jahre hinweg gab es sogar einen Mangel an Arbeitskräften. Dies veranlasste viele Unternehmen dazu, die Löhne anzuheben, um die Attraktivität von Jobs zu steigern. Die Lohnerhöhungen wirkten sich aber wiederum als treibender Faktor auf die Inflation aus.
Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hatte am Mittwoch gesagt, dass sich die Lage inzwischen auszubalancieren scheine. Der Anstieg der Löhne habe sich verlangsamt, und die Situation am Arbeitsmarkt sei ähnlich „solide“ wie in der Vor-Pandemie-Zeit.
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