Um die Gefährlichkeit von Sturzfluten besser abschätzen zu können, haben Forschende unter Federführung der Universität Freiburg einen speziellen Gefahrenindex entwickelt. Dieser gibt die örtlichen Risiken von Sturzfluten an und berücksichtigt neben dem Niederschlag etwa auch die Beschaffenheit der jeweiligen Böden und den Grad der Versiegelung sowie den Pflanzenbewuchs, wie die Universität am Donnerstag erklärte.
Relevant ist demnach auch, wie das Wasser abfließt, also ob die Gegend flach oder hügelig ist und mehrere spontan gebildete Flüsse an einer Stelle aufeinandertreffen könnten. Auf Basis von Bodenkarten und Daten etwa zu Landnutzung berechneten die Forschenden diese Gegebenheiten mit Hilfe von Computermodellen und definierten vier Risikoklassen. Damit könne die Gefahr durch Sturzfluten in Zukunft besser vorhergesagt werden, erklärte die Universität.
Um den Sturzflutindex zu testen, bestimmten die Forschenden Gefahren bei früheren Hochwassern anhand historischer Daten. Tatsächlich sagte der Index die jeweils betrachteten Sturzfluten korrekt vorher. Der Index biete „einen deutlichen Mehrwert gegenüber bloßen Starkregenwarnungen“, erklärte der Freiburger Hydrologe Markus Weiler. Mit Hilfe der Vorhersagen könnten Einwohner betroffener Gebiete in Zukunft „hoffentlich rechtzeitig gewarnt werden, Alarm- und Einsatzpläne objektiviert und verbessert werden“.