Die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Bundesländer wollen die Anerkennungsverfahren von ausländischen Ärztinnen und Ärzten beschleunigen. Das beschlossen die Ressortchefs zum Abschluss ihrer turnusmäßigen Konferenz am Donnerstag in Lübeck. Bayern soll einen entsprechenden Entschließungsantrag in den Bundesrat einbringen.
Die „zentrale Frage für die Zukunft“ werde neben der Digitalisierung des Gesundheitswesens die Fachkräftesituation sein, sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) vor Journalisten in Travemünde. Insbesondere müssten die Verfahren für eingewanderte Fachkräfte verbessert werden, damit es für „diejenigen, die hier arbeiten wollen, eine schnellere Anerkennung“ gebe.
Auch Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält diesen Schritt für zwingend nötig. „Die bundesrechtlich geregelten Anerkennungsverfahren für ausländische Ärztinnen und Ärzte müssen schneller und vor allem pragmatischer werden“, betonte er. Dies wollten die Länder mit einer Bundesratsinitiative und konkreten Vorschlägen kurzfristig anschieben.
„Der zunehmende Ärztemangel stellt eine große Herausforderung für unser Gesundheitswesen dar“, erklärte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). Perspektivisch drohten Versorgungslücken, insbesondere im ländlichen Raum. Dem müsse unter anderem durch die Gewinnung ausländischer Ärztinnen und Ärzte entgegengewirkt werden. Nötig seien dafür aber „effizientere Anerkennungsverfahren“.