Wenn ein Feld oder Wald brennt, kommen die Feuerwehren teils an ihre Grenzen. Oft helfen dann Bauern vor Ort aus. Die bisher spontane Zusammenarbeit wird nun auf eine professionelle Basis gestellt.
Die bayerischen Feuerwehren und die bayerischen Bauern arbeiten künftig offiziell zusammen, um etwa bei Waldbränden schnell löschen zu können. „Die Maschinen, die die Landwirtschaft vorhält, sind oft sehr gut geeignet, um im Katastrophenschutz eingesetzt zu werden“, sagte der Präsident des Bayerischen Bauernverbands, Günther Felßner, bei der Vorstellung der Kooperation in Eichstätt.
Schon jetzt seien Landwirte im Fall der Fälle häufig spontan zur Stelle. „Aber gerade, wenn es um überregionale Fragen geht, weiß man vielleicht nicht, welche Technik im übernächsten Ort steht, wie man sie einsetzt und wie sie greifbar ist“, schilderte Felßner. Deshalb sollen die „Red Farmers“ künftig in einer Datenbank eintragen können, welches Gerät sie haben und wie viele Liter Löschwasser sie befördern könnten – wichtige Angaben, auf die der Einsatzleiter dann gesammelt Zugriff hat.
Bauern haben hilfreiche Maschinen
Denn gerade bei den zunehmenden Bränden auf Feldern oder in Wäldern sind die meist freiwilligen Feuerwehren im Freistaat teils dringend auf die Bauern angewiesen: Die großen Fässer der Landwirte können wesentlich mehr Löschwasser an den Brandort bringen, ihre Fahrzeuge sind für das Gelände ausgelegt. „Ein Fahrzeug, das der Gemeinschaft dient, das Katastrophen verhindert, muss nicht immer rot sein“, betonte der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands Bayern, Johann Eitzenberger.
Die in Rheinland-Pfalz bereits flächendeckend eingeführte Kooperation hat auch für die Landwirte Vorteile, etwa was den Versicherungsschutz anbelangt. Aufbauend auf den Erfahrungen dort rechnen die Initiatoren im Freistaat mit einem Erfolg ihres Projekts – zumal Schätzungen zufolge rund 30 Prozent der aktiven Feuerwehrleute im Freistaat einen landwirtschaftlichen Hintergrund haben.