Car-Freitag: Autoposer-Treffen von NRW in die Niederlande verlagert

Traditionell kommt es am „Car-Freitag“ häufig zu illegalen Autorennen. Ein Tuner-Treffen soll rund 10.000 Menschen in die niederländische Ortschaft Cuijk gelockt haben.

Mit bis zu 2000 aufgemotzten Autos haben sich Menschen auf dem Parkplatz eines Baumarktes in Goch am Niederrhein getroffen. Die Mitglieder der Autoposer- und Tunerszene seien mit laut aufheulenden Motoren und hupend unterwegs gewesen, berichtete ein Polizeisprecher in Kleve. Es habe keine sogenannten Donuts oder illegale Rennen gegeben, hieß es.

Ob Platzverweise oder Bußgelder verteilt wurden und wie viele Menschen insgesamt vor Ort waren, war zunächst nicht bekannt. Die Polizei hatte zunächst von mehreren Hundert Menschen gesprochen. Da die Polizei aber starke Präsenz zeige, verlagerte sich das Treffen in Richtung der Niederlande.

„Car-Freitag“ in NRW weitestgehend gesittet

Etwa 15 Kilometer hinter der deutsch-niederländischen Grenze im Ort Cuijk kamen dann später am Abend insgesamt 6000 Autos zusammen, sagte ein Pressesprecher der niederländischen Polizei der dpa vor Ort. Rund 10.000 Menschen hätten sich versammelt. Mit der Unterstützung deutscher Beamter der Bundespolizei sei das Treffen aufgelöst worden. Dabei seien den Angaben der Polizei zufolge Hunderte Platzverweise erteilt worden. Es wurden außerdem etwa 50 Bußgelder verteilt. Die Personen müssen mit Geldstrafen von bis zu 450 Euro rechnen.

Bis zum gestrigen Nachmittag war der „Car-Freitag“ in Nordrhein-Westfalen laut Polizei weitestgehend gesittet abgelaufen. Den ganzen Tag über kontrollierten die Beamten mit Unterstützung von Sachverständigen die traditionellen Treffen der Tuner- und Poserszene und ihre PS-starken Fahrzeuge. In Düsseldorf, Bochum und Essen gab es mit einem gesonderten Einsatzkräfte-Aufgebot gezielte Kontrollen der Tuning-Szene. Auch in Oberhausen wurde im gesamten Stadtgebiet und besonders im Bereich des Einkaufszentrums „Centro“ kontrolliert.

In Goch sagte Polizeisprecher Stefan Sparberg am Abend: „Hier sind Fahrzeuge aus ganz NRW, aber auch aus dem angrenzenden Ausland und aus Niedersachsen.“ Es gebe immer noch Zulauf zu dem Treffpunkt in der Nähe der Autobahn 57. Dadurch komme es zu Staus und Behinderungen. Die Polizei kontrolliere anlassbezogen. Das Verhalten sei szenetypisch, meinte er gelassen: „Man hupt, man ist laut, man lässt die Motoren aufheulen.“