Das Landeskriminalamt in Sachsen-Anhalt hortet im Vergleich zu anderen Ländern viel Munition. Nun soll der Bestand aber sinken.
Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt (LKA) plant einen Abbau der Munitionsbestände aus der Vergleichswaffensammlung. Die Experten seien bei einer Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Teil der Munitionssammlung nicht mehr erforderlich sei, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) im Innenausschuss des Landtags.
Die Vergleichswaffensammlung wird für die Kriminaltechnik und zu Ausbildungszwecken genutzt. Zuletzt lagerten beim LKA rund 226.000 Stück Munition. Davon waren etwa 114.000 Patronen Beschussmunition, die im Rahmen der Erstellung von Gutachten verbraucht werden. 112.000 Patronen gehörten zu einer wissenschaftlichen Munitionssammlung. Letztere soll nun sukzessive verbraucht werden, beispielsweise bei Schussversuchen für die Erstellung von Gutachten für Gerichtsprozesse. Mittelfristig soll der Munitionsbestand so deutlich sinken.
Abgeordnete mehrerer Fraktionen wiesen darauf hin, dass die Vergleichswaffensammlung in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu anderen Ländern deutlich größer sei. Henriette Quade (Linke) sagte nach der Ausschusssitzung, die Reduzierung der Bestände sei überfällig.
Der Innenausschuss des Landtags beschäftigte sich wiederholt mit der Vergleichswaffensammlung des LKA. In den vergangenen Monaten war bekanntgeworden, dass für viele Waffen und Munition keine erforderlichen Genehmigungen oder Verfügungen vorlagen. Viele der Gegenstände wurden inzwischen der Vernichtung zugeführt.