Sie sind in keiner Küche gerne gesehene Gäste: Lebensmittelmotten fressen sich durch Papier und Plastik, um an unsere Vorräte zu gelangen. Das klingt nicht nur eklig, sondern ist auch gesundheitsschädlich.
Lebensmittelmotten sind kein Zeichen mangelnder Hygiene. Tatsächlich können die wenigstens Haushalte etwas dafür, sollten ihre Vorräte von den kleinen Plagegeistern angeknabbert werden. „Ein Befall in der Wohnung erfolgt seltener durch das Zufliegen durch ein geöffnetes Fenster, sondern zumeist über eine passive Einschleppung über bereits mit Eiern oder Larven befallenen Lebensmitteln oder Verpackungsmaterial wie Pappkartons“, erklärt das Umweltbundesamt die Hintergründe. Das ändert nur leider nichts an dem Problem, dass die Tiere – haben sie sich erst einmal ausgebreitet – nur schwer zu vertreiben sind. Und dass ihre Hinterlassenschaften zu gesundheitlichen Problemen führen können. Darum müssen Sie die Lebensmittelmotten bekämpfen. Wie das am besten geht, wird im Folgenden zusammengefasst.
So erkennen Sie einen möglichen Befall
Sie sind zwar nur ein paar Millimeter groß, aufgrund ihrer bräunlichen Färbung auf weißem Hintergrund jedoch gut zu sehen: Lebensmittelmotten sind nachtaktiv und ruhen tagsüber an den Wänden – dadurch können Sie die Schädlinge recht schnell erkennen. Die Weibchen können zwar fliegen, allerdings nur über kurze Distanzen, wenn sie befruchtet wurden. Dementsprechend krabbeln oder hüpfen sie meistens, wenn sie einen passenden Platz für ihre Eier suchen. Und Sie ahnen es schon, auf was es die Motten abgesehen haben: Ihre Lebensmittel, vorzugsweise Getreide und Mehl, Hülsenfrüchte und Nüsse, Reis und Saatgut, Tee und Schokolade, Trocken- und Dörrobst oder sogar Tierfutter.
Haben sie ihr Ziel erreicht, kennen sie kein Halten mehr und beißen sich sogar durch Papier- und Plastiktüten durch. Nachdem ihre Larven geschlüpft sind, fallen diese über Ihre Vorräte her und verunreinigen sie. Sie erkennen den Befall durch fadenartige Gespinste, die wie dünne Spinnweben fungieren und die Lebensmittel zusammenkleben. Im Gegensatz zu den Motten sind die Larven tagaktiv, können aber aufgrund ihrer weißen Färbung auf weißen Wänden nur schwer erkannt werden. Dadurch breiten sie sich ungehindert aus, wenn man die Schädlinge nicht rechtzeitig erkennt. Denn Fakt ist: Eine weibliche Lebensmittelmotte kann bis zu 500 Eier legen, sodass Sie nach kurzer Zeit eine regelrechte Plage im Haus haben.
Die Larve einer Lebensmittelmotte schlüpft im Vorratsbehälter
© fadheit
So bekämpfen Sie Lebensmittelmotten
Bevor Sie mit der eigentlichen Bekämpfung beginnen, sollten Sie alle befallenen Lebensmittel entsorgen. Nicht einfach nur in den Abfalleimer, sondern am besten luftdicht verpackt in einem Beutel, den Sie in eine Mülltonne werfen, die sich nicht direkt im Haus befindet. Im nächsten Schritt wird empfohlen, alle Vorräte in festen Glas-, Kunststoff- oder Keramik-Behältnissen zu verstauen – da sich Lebensmittelmotten leider auch durch dünne Papier- und Plastikfolien durchbeißen können.Anschließend sollten Sie alle Schränke und Regale, in denen die befallenen Lebensmittel gelagert wurden, mit einem Staubsauger reinigen. Dazu zählen auch sämtliche Ritzen und Ecken, in denen sich die Larven verstecken könnten. Zu guter Letzt wird dazu vom Umweltbundesamt geraten, alle betroffenen Flächen mit Essigwasser abzuwischen. Da Motten Feuchtigkeit mögen, sollten Sie zuletzt alle schlecht zugänglichen Stellen mit einem Föhn trocknen. Hohe Temperaturen überleben die Eier und Larven nicht.Nun geht es ans Eingemachte: Um Lebensmittelmotten zu bekämpfen, benötigen Sie eine Pheromonfalle. Dabei handelt es sich um kleine Pappstreifen, die mit einem Klebefilm überzogen sind – darin befindet sich ein Sexuallockstoff, der die paarungswilligen Männchen anzieht. Sind die Schädlinge erst einmal in die Falle getappt, bleiben sie daran kleben. Um keine weiteren Lebensmittelmotten von draußen anzulocken, sollten Ihre Fenster geschlossen bleiben, solange die Pheromonfalle aktiv ist. Hier bekommen Sie die Falle zur Bekämpfung.
Noch ein Hinweis: Sie können die Falle auch bei Verdacht auf Lebensmittelmotten einsetzen, um herauszufinden, ob die Schädlinge Ihre Lebensmittel befallen haben.
Natürlicher Feind: Schlupfwespen bekämpfen Motten
Wenn Ihnen die Pheromonfalle nicht zusagt, können sie auf Schlupfwespen setzen, um die Lebensmittelmotten biologisch zu bekämpfen. Die Tiere sind so klein, dass sie mit dem bloßen Auge kaum erkannt werden. Trotzdem sind sie sehr nützlich im Kampf gegen die Küchenplagegeister: Nachdem die Wespen geschlüpft sind, nutzen sie die Motteneier für ihre eigene Eiablage. Dadurch sterben die Larven – und die Schlupfwespen verschwinden wieder, wenn es keine Motteneier mehr gibt. Die genaue Anleitung finden Sie in der Verpackung. Hier bekommen Sie die Schlupfwespen.
So beugen Sie Lebensmittelmotten vor
Damit es sich die Lebensmittelmotten erst gar nicht in Ihrer Küche bequem machen, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen:
Achten Sie beim Einkaufen darauf, dass verpackte Lebensmittel keine kleinen Löcher aufweisen und verschlossen sind.Füllen Sie Lebensmittel, die dafür geeignet sind (z.B. Mehl oder Getreide Nüsse), in feste Behältnisse aus Glas oder Plastik ab.Halten Sie Ihre Vorratsschränke sauber, da selbst herumliegende Körner Lebensmittelmotten anziehen können.Verwenden Sie Repellenzien, sogenannte Biozid-Produkte, deren Wirkstoffe Schädlinge abschrecken sollen.
Tipp: Verwenden Sie ein Anti-Motten-Spray mit natürlichen Zutaten wie ätherische Öle. Hier bekommen Sie das Spray.
Wie gefährlich sind Lebensmittelmotten?
Auch wenn die Lebensmittelmotten selbst nicht gefährlich für den Menschen sind, sind ihre Gespinste und ihr Kot gesundheitsschädlich. Durch den Verzehr befallener Produkte können Allergien ausgelöst werden sowie Hauterkrankungen und Magen-Darm-Krankheiten. Umso wichtiger ist es, die Schädlinge rechtzeitig zu entdecken und zu bekämpfen. Abgesehen davon, dass ihre Hinterlassenschaften einfach nur eklig sind.
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