Ein Mann soll Ende Juni mit seinem Auto zwei Kinder angefahren haben, ein elfjähriger Junge stirbt. Vor einem Haftbefehl soll der Beschuldigte in die Türkei gereist sein – jetzt ist er zurück.
Im Fall eines mutmaßlichen Raserunfalls in Dortmund hat sich der per Haftbefehl gesuchte 19-Jährige am Montag gestellt. Laut Mitteilung der Polizei kam der Mann mit seinem Anwalt zur Staatsanwaltschaft. Das Amtsgericht schickte ihn wegen fahrlässiger Tötung in Untersuchungshaft.
Laut Oberstaatsanwalt Carsten Dombert hat der 19-Jährige vor dem Haftrichter eingestanden, am 29. Juni zu schnell mit seinem Auto unterwegs gewesen zu sein. Auch sei er über eine rote Ampel gefahren.
Das Auto fuhr einen elfjährigen Jungen an, der mit seiner Schwester als Fußgänger unterwegs war. Er erlitt bei dem Unfall lebensbedrohliche Verletzungen und starb im Krankenhaus. Auch die 15 Jahre alte Schwester war auf den Gehweg geschleudert worden und hatte sich schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Nach der Fahrerflucht war der 19-Jährige mit deutsch-türkischer Nationalität nach Angaben seines Anwaltes zu einem mehrwöchigen Urlaub in die Türkei gereist. Offen blieb laut den Ermittlern, ob diese Angaben stimmten oder ob der Autofahrer mit dem Aufenthalt in der Türkei den Zugriff der deutschen Behörden verhindern wollte.
Um den Haftbefehl hatte es direkt nach der Fahrerflucht Ärger gegeben. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst vergeblich einen Haftbefehl beantragt – dieser war vom Amtsgericht abgelehnt worden. Der 19-Jährige sollte wegen Verdunkelungsgefahr in U-Haft, Fluchtgefahr hatte die Staatsanwaltschaft damals nicht gesehen.
Erst nach der Beschwerde der Staatsanwaltschaft beim Landgericht war ein nationaler Haftbefehl gegen den Mann erwirkt worden. Zu dem Zeitpunkt soll der 19-Jährige bereits in die Türkei gereist sein. Laut dem Anwalt war die Rückkehr für einen Tag im August geplant.
Mitteilung der Polizei