Tod auf dem Kölner Ring: Prozessauftakt: Autofahrerin von Betonplatte erschlagen

Vor mehr als dreieinhalb Jahren erschlägt eine Betonplatte auf der A3 bei Köln eine Autofahrerin. Ursache soll Pfusch am Bau gewesen sein. Jetzt beginnt der Prozess gegen drei Beschuldigte.

Im November 2020 wird in Köln eine 66 Jahre alte Autofahrerin auf der Autobahn 3 von einem sechs Tonnen schweren Betonelement einer Schallschutzwand erschlagen. Ursache für den ungebremsten Absturz der Betonplatte soll Pfusch am Bau gewesen sein. Am Dienstag (9.15 Uhr) beginnt vor dem Kölner Landgericht der Prozess gegen drei Beschuldigte.

Laut Anklage sollen die Angeklagten Kenntnis davon gehabt haben, dass das Element nicht wie geplant montiert worden sei. Einem 62 Jahre alten Ingenieur der damals zuständigen Baufirma wird Totschlag durch Unterlassen vorgeworfen. Er soll ein Gutachten, das der Befestigungskonstruktion der Betonplatte keine Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit bescheinigt habe, zurückgehalten haben.

Zwei jeweils 59 Jahre alten ehemaligen Mitarbeitern des Landesbetriebs Straßen.NRW wird fahrlässige Tötung durch Unterlassen zur Last gelegt. Sie sollen besagtes Gutachten nicht eingefordert haben. Dabei sei die Abnahme der Konstruktion nur unter Vorbehalt des Ergebnisses dieses Gutachtens erfolgt.

Die Betonplatte war wegen Korrosion an der Halterung auf die Fahrbahn der vielbefahrenen Autobahn gestürzt. Wegen der nicht planmäßigen Montage des Schallschutzelements war der Korrosionsschutz der Halterung laut Anklage nicht gewährleistet gewesen. Der Prozess ist mit 26 Verhandlungstagen bis Ende Dezember terminiert.