Zuhause finden: Wieder weniger Adoptionen

Ganz offiziell neue Eltern finden: Dieser Wunsch ging im 2023 für weniger Kinder in Erfüllung als noch ein Jahr zuvor. Dabei fehlt es zumindest rechnerisch nicht an Interesse potenzieller Eltern.

Weniger Kinder und Jugendliche haben 2023 in Thüringen neue Eltern gefunden als noch im Jahr zuvor. 47 Mädchen und 42 Jungen wurden nach Angaben des Landesamts für Statistik im vergangenen Jahr adoptiert. Das seien sechs Verfahren weniger gewesen als noch 2022.

Etwa die Hälfte der im Jahr 2023 adoptierten Kinder und Jugendlichen waren jünger als drei Jahre, elf waren zwischen 12 und 18 Jahren alt. Ebenfalls in rund der Hälfte der Adoptionen waren die neuen Eltern nicht mit den Kindern verwandt – die meisten dieser Kinder waren jünger als sechs Jahre. Ältere Kinder bis 18 Jahre wurden dagegen vor allem von Verwandten adoptiert, oder von einem Stiefelternteil.

Ende 2023 waren noch 27 Kinder und Jugendliche zur Adoption vorgemerkt gewesen, ein Jahr zuvor waren es 18 gewesen. An Bewerbungen zur Adoption mangelte es nicht. Mit 131 Anträgen standen Ende vergangenen Jahres einem Kind rund fünf mögliche Adoptiveltern gegenüber. Im Jahr zuvor waren es den Statistikern zufolge je Kind etwa sieben Adoptiveltern gewesen.

Verschiedene Gründe seien denkbar, warum trotz des rechnerischen Überangebots an potenziellen Adoptiveltern quasi Kinder übrig bleiben, hieß es seitens des Landesverbands der Pflege- und Adoptiveltern. Eine mögliche Erklärung sei etwa, dass es um Kinder gehe, die mit verschiedenen Problemen belastet seien, und sich deshalb nicht alle potenzielle Eltern zutrauten, die besonders anspruchsvolle Erziehungsaufgabe für diese Kinder zu übernehmen.