Die Zahl der Nichtschwimmer ist noch immer zu hoch, sagen Experten. Ein Frankfurter Ferien-Programm soll das ändern.
Mit der Aktion „Seepferdchen – Frankfurt lernt schwimmen“ bekommen in diesen Sommerferien um die hundert Mädchen und Jungen vergünstigten Schwimmunterricht. „Schwimmen ist ein ganz wichtiger Sport. Wenn man es kann, dann gehört es zu den gesündesten Sportarten, die es überhaupt gibt“, sagt Hessens Sportministerin Diana Stolz, die die Schirmherrschaft für das Programm übernommen hat. Könne man jedoch nicht schwimmen, werde es schnell lebensgefährlich.
Ziel des Programms ist das Ablegen des Seepferdchenabzeichens. Wer schon mal versucht habe, sein Kind für einen Schwimmkurs etwa bei einem Verein anzumelden, der wisse, wie rar freie Plätze seien, erklärten die Veranstalter. Insgesamt wurden in diesen Sommerferien 15 zweiwöchige Kurse in drei verschiedenen Frankfurter Bädern angeboten.
Zahl der Nichtschwimmer noch immer zu hoch
In der Regel können Kinder ab sechs Jahren teilnehmen. Die Gebühr beträgt 50 Euro. Einkommensschwache Eltern konnten eine Bezuschussung beantragen. Organisiert wird das Programm von der „Frankfurter Neuen Presse“, der Frankfurter Schwimmschule, den Frankfurter Bädern und „Hitradio FFH“.
„Die Zahl der Nichtschwimmer ist für ein Land wie Deutschland noch immer zu hoch“, sagt Michael Ulmer, sportlicher Leiter beim Ersten Frankfurter Schwimmclub. Es sei eminent wichtig, dass Kinder frühzeitig schwimmen lernten und keine Angst vor Wasser hätten.
Ein großer Einschnitt war Corona
Der 70-Jährige ist seit Jahrzehnten als Schwimmlehrer aktiv. Hat die Schwimmkompetenz bei Kindern über die Jahre abgenommen? „Ein großer Einschnitt war Corona.“ Man merke noch immer, dass da zwei, drei Jahre fehlten. Diese Ausfälle würden heute noch aufgearbeitet. Wenn man das Schwimmen erlernt hätte, könne man es – im Gegensatz zu manch anderen Sportarten – auch aufgrund der gelenkschonenden Technik bis ins hohe Alter ausüben.