Vermittlung bei Konflikten: Ausbau von Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche geplant

Der Hilfebedarf bei familiären Problemen steigt. Eine Ombudsstelle steht Kindern und Jugendlichen in Hessen mit Rat und Tat zur Seite. Das Angebot soll nun vergrößert werden.

Schon seit Jahren ist die in Frankfurt angesiedelte Ombudsstelle für Kinder– und Jugendrechte Ansprechpartner für junge Menschen, wenn es um Konflikte etwa mit dem Jugendamt geht. Das Angebot soll nun ausgebaut werden, wie die hessische Sozial- und Jugendministerin Heike Hofmann (SPD) ankündigte. Dazu sei ein Konzept erstellt worden, das nun nach und nach umgesetzt werden soll.

Kommendes Jahr soll eine Regionalstelle in Kassel aufgebaut werden, über die Einrichtung einer weiteren in Südhessen wird nachgedacht.

Vermittlung bei Konflikten mit Behörden und Trägern

Die Ombudsstelle ist beispielsweise für junge Menschen da, die in einer Einrichtung oder einer Pflegefamilie leben. Sie berät und vermittelt, wenn es Konflikte etwa bei Kostenübernahme von Leistungen mit Trägern der Jugendhilfe gibt. „Der Bedarf ist groß und es ist ein Anstieg zu verzeichnen“, sagte Hofmann. Vergangenes Jahr gab es bei der Ombudsstelle mehr als 300 Anfragen.

Die Beratung ist unabhängig, kostenlos und kann auch anonym erfolgen. Es gehe darum, Jugendliche zu bestärken, ihre Rechte wahrzunehmen, sagte Hofmann. Mögliche Themen könnten sein, ob die Höhe des Taschengelds stimme oder ob eine Betreuungsleistung weiter gewährt werden kann. Es gehe darum, das Machtgefälle zwischen Behörden und Jugendlichen auszugleichen, sagte Miriam Zeleke, Landesbeauftragte für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Unabhängig und nicht weisungsgebunden

Die Bundesländer müssen seit einer Gesetzesänderung sicherstellen, dass eine Ombudsstelle, die unabhängig und nicht weisungsgebunden arbeitet, vorhanden ist. Hofmann übergab einen Förderbescheid in Höhe von 350.000 Euro an den Trägerverein, mit dem die Arbeit für das laufende Jahr finanziert werden soll. Dies solle in den kommenden Jahren verstetigt werden, sagte die Ministerin. Mit dem Geld soll nun weiteres Personal eingestellt werden – derzeit hat die Ombudsstelle wegen zu vieler Anfragen einen Aufnahmestopp verhängt.