Tschetschenischer Herrscher: „Putins Bluthund“ Kadyrow posiert mit Teslas Cybertruck – Elon Musk reagiert

Für Ramsan Kadyrow ist sein neuer Tesla Cybertruck ein „unverwundbares und schnelles Tier“. Er bedankt sich dafür direkt bei Elon Musk. Der Tesla-Chef reagierte derweil auf seine Art.

Ramsan Kadyrow, auch bekannt als „Putins Bluthund“, schmückte sich kürzlich in einem Video für seinen Telegram-Kanal mit einem Tesla Cybertruck. Damit nicht genug: Auf der Ladefläche des Trucks wurde offenbar ein großes Maschinengewehr montiert. Dahinter steht eine klare Absicht.

Der tschetschenische Machthaber ist in seinem Beitrag zunächst voll des Lobes für den elektrischen Pick-up. Er schreibt: „Wir haben von dem geschätzten Elon Musk einen Tesla-Cybertruck erhalten. Ich hatte das Vergnügen, die neue Technologie zu testen und konnte mich davon überzeugen, dass es kein Zufall ist, dass er ‚Cyberbeast‘ heißt. Ein wirklich unverwundbares und schnelles Tier.“

Ramsan Kadyrow will den Tesla Cybertruck im Krieg einsetzen

Der diktatorische Machthaber, der im Oktober 2022 von Wladimir Putin zum Generaloberst der russischen Streitkräfte ernannt wurde, lobt weiter: „Das Auto ist wendig, erreicht eine hervorragende Geschwindigkeit und überwindet Hindernisse. Ein sehr praktisches Auto. […] Ich bin sicher, dass dieses ‚Biest‘ für unsere Kämpfer von großem Nutzen sein wird.“

Tesla EU Cybertruck 18.04

Es ist offenbar der Plan Kadyrows, den umgebauten und bewaffneten Cybertruck in den umkämpften Gebieten der Ukraine einsetzen zu wollen. Diese Ankündigung ergänzt er mit einer Lobeshymne an Elon Musk. „Ich möchte Elon Musk meinen aufrichtigen Dank aussprechen! Dies ist natürlich das stärkste Genie unserer Zeit und ein Spezialist. Ein großartiger Mann! […] Elon, ich danke dir! Komm nach Grosny, ich werde dich als meinen liebsten Gast empfangen! Ich glaube nicht, dass unser russisches Außenministerium etwas gegen eine solche Reise hätte. Und natürlich warten wir auf deine neuen Entwicklungen, die zur Vollendung der militärischen Spezialoperation beitragen werden.“

Bis dato ist unklar, wie Kadyrow an den Cybertruck gekommen ist. Das Auto dürfte aufgrund von Sanktionen gegenüber Russland überhaupt nicht im Land sein. Ein direktes Geschenk seitens Tesla wäre ein klarer Verstoß gegen das Gesetz und würde das US-Unternehmen in große Schwierigkeiten bringen.

Merkwürdige Kenntnisnahme von Elon Musk

Ein offizielles Statement von Elon Musk oder Tesla steht bislang aus. Der Multimilliardär reagierte bislang auf zwei Arten: Erst vor wenigen Stunden ließ er sich von der künstlichen Intelligenz „Grok“ bei X, vormals Twitter, ein Bild mit Bezug auf das militarisierte Fahrzeug erstellen. Er fütterte die KI mit folgendem Befehl: „Mach die Kanone deutlich größer. Ramsan Kadyrow fährt einen Tesla Cybertruck, der mit einem schweren Maschinengewehr Wheelies um den Kreml macht und aussieht wie Yosemite Sam.“ Das Ergebnis, welches nur von Personen mit einem Premium-Zugang für X zu sehen ist, teilte er mit seinen Followern und kommentierte: „Raum für Verbesserungen lol“.

Zuvor reagierte er auf einen Beitrag auf X, der ihm die Herausgabe eines Cybertrucks an Kadyrow zum Vorwurf macht. Dort schrieb er, an den Autoren des Beitrags gerichtet: „Bist du wirklich so zurückgeblieben, dass du glaubst, ich hätte einem russischen General einen Cybertruck geschenkt? Das ist erstaunlich.“ Weiter wettert der Tesla-Chef: „Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr die etablierten Medien lügen.“

Auf die Einladung ging er nicht öffentlich ein, ebenso gibt es bisher keine Erklärung dafür, wie eines seiner Autos bis nach Russland gelangen konnte.

Kaydrow Beförderung Bedeutung Krieg 15.43

Es ist nicht auszuschließen, dass Elon Musk sich gegenüber der US-Regierung erklären muss. Bisher verkauft Tesla den Cybertruck nur in den Vereinigten Staaten – irgendwie muss das Fahrzeug also von dort in die russische Teilrepublik Tschetschenien gekommen sein. Bislang wird über Umwege über die Emirate spekuliert.

Ramsan Kadyrow steht international wegen schwerster Menschenrechtsverstöße in der Kritik und ist in zahlreichen Ländern sanktioniert. Ihm werden Morde an politischen Gegnern und Folter vorgeworfen. Er gilt als einer der größten Unterstützer von Russlands Präsident Putin. Die Aufnahmen des Cybertrucks werden in seinem Telegram-Kanal von Bildern ukrainischer Kriegstoter umrahmt. Dazu dankt er seiner Privatarmee für die „hervorragende Arbeit“.