Fast 60 neue Unternehmen haben im ersten Halbjahr mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung einen Standort in Berlin aufgebaut – deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Hauptstadt bleibt ein attraktiver Wirtschaftsstandort für viele Unternehmen. Allein im ersten Halbjahr hat die Wirtschaftsförderung Berlin Partner 58 neuen Unternehmen dabei geholfen, in Berlin anzusiedeln, wie die Wirtschaftsförderung Berlin Partner mitteilte. Das sei ein Plus von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sagte der Geschäftsführer der landeseigenen Wirtschaftsberatung, Stefan Franzke. „Im gesamten letzten Jahr waren es 75, schon das war sehr ordentlich.“
Mit 21 kamen die meisten der neu ansiedelnden Unternehmen aus Deutschland. Jeweils fünf Konzerne kamen aus Großbritannien und der Türkei. Für die britischen Firmen spiele nach wie vor der Brexit eine Rolle bei der Entscheidung, nach Berlin zu kommen. „Weil einem schlicht und ergreifend der Zugang aus London auf den europäischen Binnenmarkt fehlt“, betonte Franzke. „Das treibt die Unternehmen nach Berlin.“
Für das laufende Jahr rechnet der Senat für Berlin trotz der globalen Krisen von einem Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent. „Wir gehen davon aus, dass wir wieder deutlich über Bundesschnitt liegen werden und auch besser sein werden als im letzten Jahr“, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). Bundesweit wird ein Wachstum für 2024 von 0,3 Prozent erwartet.
Berlin sei nach wie vor die Start-up-Hauptstadt in Deutschland, insbesondere im Bereich Finanzen, Medizintechnik und Computerspiele, betonte die Senatorin. Rund 88 Prozent des deutschen Wagniskapitals für die Finanzindustrie werde in Berlin investiert. In diesen Segmenten gebe es noch großes Potenzial, betonte Giffey. Hier werde die Hauptstadt weiter wachsen.
Insgesamt investierten alle von Berlin Partner begleiteten Unternehmen in den ersten sechs Monaten fast 650 Millionen Euro in der Hauptstadt. Das war der höchste Wert seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Großteil dieser Investitionen kommt aus dem Verkehrssektor. Franzke nannte beispielhaft den digitalen Umbau des Mercedeswerks in Berlin sowie große Bestellungen bei Zugbauern wie Alstom, Siemens-Mobility oder Stadler.