Deutschlands Exporte sind im ersten Halbjahr zurückgegangen: Sie schrumpften um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Autos und Autoteile blieben die wichtigsten Exportgüter, gefolgt von Maschinen und chemischen Erzeugnissen. Polen überholte China als Absatzmark für deutsche Produkte und liegt nun auf Platz vier der wichtigsten Exportländer.
Der Wert der deutschen Ausfuhren betrug im ersten Halbjahr 801,7 Milliarden Euro, wie das Statistikamt mitteilte. Exportschlager bleibt die Autoindustrie: Kraftfahrtzeuge und Kraftfahrzeugteile erreichten einen Wert von 135,3 Milliarden Euro. Die Kfz-Exporte sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber um 2,4 Prozent. Auch die Ausfuhr von Maschinen ging um 4,4 Prozent zurück, ebenso die Ausfuhr chemischer Erzeugnisse.
Wie in den Vorjahren gingen die meisten Exporte von Januar bis Juni in die USA – der Wert der Waren betrug 80,7 Milliarden Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Frankreich und die Niederlande. Polen lag in diesem Halbjahr auf Platz vier der wichtigsten Exportländer und löste damit China ab: Die Ausfuhren ins Nachbarland stiegen um 4,6 Prozent auf 48,4 Milliarden Euro und lagen damit leicht über den Ausfuhren nach China mit 48,2 Milliarden Euro.
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft wertete das als „bemerkenswerten Erfolg“, auch im Hinblick auf die „dringend notwendige“ Diversifizierung der deutschen Wirtschaft. „Dies sollte für die neue EU-Kommission und die Beitrittskandidaten ein Ansporn sein, die Erweiterung der EU nach Osten und Südosten zügig fortzusetzen“, erklärte die Vorsitzende des Ausschusses, Cathrina Claas-Mühlhäuser.
Die Importe nach Deutschland sanken von Januar bis Juni dieses Jahres verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stark um 6,2 Prozent und waren insgesamt 662,8 Milliarden Euro wert. Die meisten Einfuhren nach Deutschland kamen wie in den Vorjahren aus China – ihr Wert betrug 73,5 Milliarden Euro. Auf Platz zwei lagen die Niederlande, auf Platz drei die USA. Wichtigste Importgüter waren Autos und Autoteile, sowie Geräte zur Datenverarbeitung.
Der Wert der Exporte lag im ersten Halbjahr über dem der Importe. Der Außenhandelsüberschuss betrug so 138,8 Milliarden Euro, das waren fast 29 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023.