Nach den Sommerferien beginnt in Nordrhein-Westfalen die Schule wieder – nicht jedoch für viele Flüchtlingskinder, die in Sammelunterkünften des Landes leben, kritisiert die Wohlfahrtspflege.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW kritisiert zum Schulstart, dass viele Kinder aus Flüchtlingsfamilien keine Schule besuchen können. So werde Kindern und Jugendlichen, die in Sammelunterkünften des Landes untergebracht sind, der Besuch von Schulen und Kindertageseinrichtungen verwehrt, teilte der Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege mit.
„Stattdessen sind sie über eine lange Zeit zum Nichtstun unter menschenunwürdigen Bedingungen verdonnert. Bildung und Schutz werden ihnen systematisch verwehrt“, beklagte der nordrhein-westfälische Verbandsvorstand Christian Woltering. Ersatzangebote schulischer Bildung gebe es nur vereinzelt. Nach Angaben des Paritätischen Wohlfahrtverbands leben mehr als 3500 Kinder und Jugendliche in den Landeseinrichtungen.
Diese seien kein geeigneter Ort für Kinder. Die jungen Menschen seien dort „weitestgehend ungeschützt und ungehört den Risiken einer langfristigen Sammelunterbringung ausgesetzt“, hieß es weiter. Für Familien müsse die Unterbringung in den großen Landeseinrichtungen auf ein absolutes Minimum begrenzt werden.
Stattdessen sollte eine Unterbringung in dezentralen Wohnungen priorisiert werden, fordert der Verband. „Geflüchtete Kinder und Jugendliche haben das Recht auf ein Aufwachsen unter förderlichen Bedingungen und den schnellstmöglichen Zugang zu Bildung“, betonte Woltering.