Stadtnatur: Experten führen Gesundheitscheck bei Waldbäumen durch

Trockenheit und Hitze setzen den Berliner Waldbäumen zu. Nur sechs Prozent wurden vergangenes Jahr als gesund eingeschätzt. Ein neuer Gesundheitscheck soll zeigen, wie sich der Zustand verändert hat.

Für den jährlichen Waldzustandsbericht haben Experten Dutzende Berliner Bäume einem Gesundheitscheck unterzogen. In welchem Zustand ist die Baumkrone, wie viele Blätter trägt der Baum und wie sieht es mit Insekten- und Pilzbefall aus? Das haben sich Experten gemeinsam mit Berliner Förstern im August ganz genau angeschaut.

„Bei guter Wasserversorgung wären sie voll belaubt und voll benadelt“, erklärte der Sprecher der Berliner Forsten, Peter Harbauer. Gehe es dem Baum aber schlecht, werfe er Nadeln und Blätter ab, um so wenig Wasser wie möglich zu verdunsten.

Rund 1.000 Bäume untersucht

Untersucht wurden knapp 1.000 Bäume an rund 41 Orten in Berlin. Die Ergebnisse werden Ende des Jahres veröffentlicht, voraussichtlich im November, wie die Umweltverwaltung mitteilte.

Für die Untersuchung werden die Bäume nach Angaben der Berliner Forsten aus einer Entfernung von etwa einer Baumlänge von allen Seiten begutachtet. Neben dem Nadel- oder Blattverlust der Baumkrone schauen die Experten auch auf die Intensität der Frucht- oder Samenbildung. 

Klimawandel setzt Bäumen zu

Der Waldzustandsbericht 2023 ergab, dass nur sechs Prozent der Waldbäume gesund waren. 64 Prozent waren demnach leicht und 30 Prozent deutlich geschädigt. Dieses Jahr hat es nach Angaben von Harbauer zwar mehr geregnet, allerdings gab es auch mehrere Trockenphasen. „Die hohen Durchschnittstemperaturen und die vielen Sonnentage führen zu Verdunstung und zu Wasserstress bei den Bäumen.“ 

Bäume seien durchaus in der Lage sich zu regenerieren und an klimatische Veränderungen anzupassen. Aber: „Die Klimaveränderungen, die stattfinden, sind für das sensible Waldsystem zu schnell.“