Der Spitzenkandidat der Brandenburger CDU will in die Staatskanzlei. Im Wahlkampf kontrolliert ihn die Polizei betrunken auf einem E-Scooter. Jan Redmann äußert sich zur Fahrt und nennt ein Vorbild.
Brandenburgs CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann hat aus seiner Alkoholfahrt mit einem Elektroroller nach eigener Darstellung gelernt. „Ob Fahrrad, Auto oder E-Scooter: Alles ist mit Alkohol keine gute Idee“, sagte Redmann der Zeitschrift „Bunte“. „Das hätte nicht passieren dürfen. Aber Politiker sind auch nur Menschen und wir alle machen Fehler. Wichtig ist, wie man damit umgeht.“
Der CDU-Spitzenkandidat war im Juli bei einer nächtlichen Fahrt mit einem E-Scooter zu seiner Wohnung in Potsdam von der Polizei kontrolliert worden. Er hatte nach eigenen Angaben nach der Fahrt 1,28 Promille Alkohol im Blut – das liegt im strafbaren Bereich. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen ihn. Redmann hatte die Öffentlichkeit danach selbst informiert und einen Fehler eingeräumt. Am 22. September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt.
Sein Vorbild: Ole von Beust
Redmann verriet im Interview, wer ein Vorbild für ihn ist: „Der frühere Hamburger Bürgermeister Ole von Beust war jemand, der mir gezeigt hat, dass man als schwuler Mann bürgerlich und selbstbewusst leben kann“, sagte der CDU-Politiker aus Wittstock/Dosse im Nordwesten Brandenburgs. „Das war für mich als Teenager sehr wichtig.“ Von Beust war von 2001 bis 2010 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.
Redmann will Dietmar Woidke (SPD) als Ministerpräsident beerben. Die CDU lag in der Wahlumfrage von Insa-Consulere für den „Nordkurier“ von Anfang August bei 19 Prozent hinter der AfD mit 24 und der SPD mit 20 Prozent. 22 Prozent der Befragten sagten auf die Frage, ob Redmann weiter als Spitzenkandidat und möglicher Ministerpräsident für die CDU antreten sollte: „eher ja“, 48 Prozent sagten „eher nein“. 19 Prozent war das Thema egal, 8 Prozent antworteten mit „weiß nicht“, 2 Prozent machten keine Angabe.