Viele Menschen aus muslimischen Einwandererfamilien, die lange in Berlin lebten, lassen sich nach ihrem Tod auch dort beerdigen. Die Nachfrage nach Gräberflächen wächst.
In Berlin werden in den nächsten Jahren immer mehr islamische Bestattungen erwartet. Es gebe einen dringenden Bedarf an muslimischen Grabfeldern in der ganzen Stadt – und dieser Bedarf werde voraussichtlich auch weiter steigen, antwortete der Senat auf eine SPD-Anfrage. Grund sei, dass „Verstorbene islamischen Glaubens, die schon seit vielen Jahren oder von Geburt an in Berlin gelebt haben, zunehmend an ihrem Wohnort bestattet werden“. Auch wegen der demografischen Entwicklung und Zuwanderung aus islamischen Ländern nehme die Nachfrage zu.
Derzeit gebe es auf sechs landeseigenen Friedhöfen und vier evangelischen FriedhöfenGräber für Beerdigungen nach islamischem Ritus. Auf dem Landschaftsfriedhof Gatow im Bezirk Spandau seien 2018 zusätzlich zwei Millionen Euro und im laufenden Jahr vier Millionen Euro für die Neuanlage von Grabfeldern eingeplant worden.
2006 habe der Senat noch geplant, wegen sinkender Zahlen der Beerdigungen Friedhofsflächen zu schließen. Angesichts der seit längerem wachsenden Stadt mit einer multikulturellen Gesellschaft und der Anpassung an den Klimawandel müsse es künftig neue Schwerpunkte geben.
Laut Senat gibt es in Berlin insgesamt 182 Friedhöfe, auf denen bestattet wird. Außerdem 40 Friedhöfe, die für weitere Bestattungen geschlossen sind. Das Land verwaltet 85 Friedhöfe, dazu kommen 118 evangelische Friedhöfe, neun katholische, fünf jüdische und fünf weitere Friedhöfe.
In Berlin starben im Jahr 2022 knapp 40.000 Menschen. Es gab rund 34.000 Bestattungen, davon rund 5.500 in klassischen Gräbern (16 Prozent), 13.500 in einzelnen Urnengräbern (40 Prozent) und rund 15.000 in Urnen-Gemeinschaftsgräbern (44 Prozent).