Bewährungsstrafe nach Schusswaffenvorfall in Polizeimannschaftswagen in Augsburg

Wegen eines Schusswaffenvorfalls mit mehreren Verletzten in einem Mannschaftswagen hat das Landgericht im bayerischen Augsburg einen Polizisten  zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Der Mann erhielt wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt eine Strafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte. Zudem soll er 5000 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Polizist vor rund einem Jahr am Rande eines Spiels der Fußballbundesliga in Augsburg in Richtung seiner Kameraden geschossen hatte. Unmittelbar vor dem Schuss hatten sich mehrere Polizisten in einem Mannschaftswagen wegen der hohen Temperaturen gegenseitig mit Wasser bespritzt. Der Angeklagte zog daraufhin seine Dienstwaffe und schoss in den Bus, in dem sich seine Kollegen befanden.

Das Projektil durchschlug erst eine Fensterscheibe des Einsatzwagens und dann die Scheibe eines geparkten Busses der Fanbetreuung des Gastvereins aus Mönchengladbach, der zu diesem Zeitpunkt allerdings unbesetzt war. Der mutmaßliche Schütze und drei weitere Beamte erlitten durch Knalltraumata, ein Polizist wurde durch Splitter der Scheibe oberflächlich im Gesicht verletzt.

Die Beamten gehörten zu einer Einheit der Bereitschaftspolizei, die unter anderem bei Demonstrationen oder größeren Razzien eingesetzt wird. Sie ist mit den Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten anderer Bundesländer vergleichbar. Nach dem Vorfall wurde der angeklagte Polizist suspendiert.