Schädling: Löchrige Blätter im Gemüsebeet? Dieser kleine Käfer steckt dahinter

Ob Rucola oder Kohlrabi, Radieschen oder Brokkoli: Sind die Blätter heranwachsender Kreuzblütler stark durchlöchert, haben sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Erdflöhe daran satt gefressen. Um welche Art von Schädling es sich dabei handelt und was Sie gegen den Befall unternehmen können, erfahren Sie wie folgt.

Tatsächlich handelt es sich um keine echten Flöhe, sondern vielmehr um winzige Käfer, die nur wenige Millimeter groß sind. Ihren Namen verdanken Sie ihren kräftigen Hinterbeinen, mit denen sie – wie richtige Flöhe auch – von Blatt zu Blatt springen. Auf ihrem Speiseplan stehen nicht nur die jungen Blätter von bodennahen Gemüsepflanzen aus der Familie der Kreuzblütler, sondern auch Nachtschattengewächse wie Tomaten und Kartoffeln, Auberginen und Paprika. Die schlechte Nachricht lautet: Es gibt keine zugelassenen Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Erdflöhe für den privaten Gebrauch. Die gute Nachricht lautet: Mit den richtigen Maßnahmen können Sie den Befall stoppen und Fraßschäden vorbeugen.

Gesteinsmehl

Erdflöhe erkennen: Das spricht für einen Befall

Die zwei bis vier Millimeter großen Käfer können sich optisch durchaus voneinander unterscheiden: Kartoffel-Erdflöhe besitzen einen eher dunkelbraunen Panzer mit gelben Längsstreifen und bevorzugen Nachtschattengewächse. Raps-Erdflöhe hingegen tragen einen blauschwarz bis dunkelgrün schimmernden Panzer und fressen am liebsten die Jungpflanzen von Kreuzblütlern wie Rucola an. Die dadurch entstandenen Löcher auf den Blättern sind klein und rund, die Ränder hingegen bleiben unbeschädigt. So entsteht der typische Fensterfraß – ein deutliches Zeichen dafür, dass Ihr Gemüse von Erdflöhen befallen wurde.

Je nachdem, wie die Witterungsbedingungen sind, können Erdflöhe ein bis zwei Generationen pro Gartensaison durchlaufen. Im Frühjahr beginnen die Weibchen bereits, ihre Eier in die Erde Ihrer Gemüsebeete abzulegen. Die Larven sättigen sich anschließend wenige Wochen lang an den Wurzeln, ohne den Pflanzen merklich zu schaden, und verpuppen sich. Die zwischen Juni und August schlüpfenden Käfer hingegen haben großen Appetit und fallen über sämtliche Jungpflanzen in Bodennähe her. Erst zum Herbst hin, wenn es kälter wird, suchen sich die Erdflöhe ein Winterquartier – meist im Boden oder unter abgestorbenem Pflanzenkompost.

mulch

Erdflöhe bekämpfen: Das können Sie tun

Wie bereits erwähnt, gibt es derzeit (noch) kein Pflanzenschutzmittel im Handel, das für den privaten Gebrauch zugelassen ist. Sie können trotzdem sinnvolle Maßnahmen ergreifen, um Erdflöhe zu bekämpfen. Dazu zählen folgende:

Erdflöhe bevorzugen einen trockenen Boden. Umso wichtiger ist es, die Erde rund um Ihre Jungpflanzen regelmäßig zu bewässern. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, ist es sinnvoll, die Erde mit frischem Rasenabschnitt oder einer Schicht Rindenmulch abzudecken.Die kleinen Käfer bevorzugen einen ruhigen Ort, dementsprechend ungemütlich ist es für sie, wenn die Erde regelmäßig aufgelockert wird. Bearbeiten Sie den Boden so oft es geht mit einer Gartenhacke, um die Verpuppung der Larven immer wieder zu stören und somit zu unterbinden.Das wöchentliche Bestäuben der Blätter von Jungpflanzen mit Gesteinsmehl und Algenkalk soll ebenfalls dazu beitragen, Erdflöhe zu bekämpfen. Alternativ können Sie auch eine Pflanzenjauche ansetzen – aus Rainfarn, Wermut oder Zwiebeln und Knoblauch.Sogenannte Nematoden sollen ebenfalls auf natürliche Weise dazu beitragen, Erdflöhe zu vertreiben. Die für Menschen ungefährlichen Fadenwürmer haben es auf die Larven des Käfers abgesehen. Das Pulver wird einfach mit in das Gießwasser eingerührt.Da Erdflöhe von Blatt zu Blatt springen, können Sie kleine Klebefallen zwischen den Pflanzen aufstellen. Dafür benötigen Sie nur eine feste Unterlage, zum Beispiel ein Stück Holz, die Sie mit Raupenleim bestreichen. Die Käfer bleiben dann daran kleben.

Netz

Erdflöhen vorbeugen: So funktioniert’s

Damit sich die gefräßigen Käfer gar nicht erst an Ihrem Gemüse zu schaffen machen, können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen – zum Beispiel durch eine frühe Aussaat aller Keim- und Sämlinge, sofern die Witterungsbedingungen stimmen. Dadurch können Ihre Jungpflanzen schneller über die kritische Zeit eines möglichen Befalls hinauswachsen. Damit einhergehend ist es umso wichtiger, Ihre Gemüsebeete optimal zu versorgen: mit Nährstoffen (zum Beispiel frische Komposterde), die das Wachstum anregen. Zusätzlich können Sie Ihre Beete im Frühjahr mit einem feinmaschigen Netz schützen.

Um Erdflöhe zu bekämpfen, können Sie auch ihre natürlichen Fressfeinde wie Igel im Garten fördern – durch geeignete Unterkünfte wie beispielsweise Laubhaufen, Totholzstapel oder einem speziellen Igelhaus. Alternativ haben es noch Laubkäfer auf Erdflöhe abgesehen: Die nachaktiven Tiere verstecken sich tagsüber am liebsten unter Steinen oder Holz, sofern es davon ausreichend in Ihrem Garten gibt. Oder aber Sie nehmen einen alten Tontopf, füllen diesen mit Stroh und hängen ihn verkehrtherum auf. Somit können sich die Laubkäfer tagsüber darin verstecken und nachts Jagd auf die Erdflöhe machen.

Quelle: „Mein schöner Garten

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