Als „Bahnbabo“ ist der muskelbepackte Straßenbahnfahrer Peter Wirth weit über Frankfurt hinaus bekannt. Bald geht der 62-Jährige in Rente. Nach Ruhestand sieht es aber nicht aus.
Peter Wirth ist der „Bahnbabo“ – ein Straßenbahnfahrer mit vielen Muskeln und cooler Sonnenbrille, der über die Frankfurter Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Nun steht der Rentenbeginn des 62-Jährigen bevor. Ende Oktober tritt er seine letzte Fahrt an. Pläne für die Zeit danach hat er schon gemacht, vor allem wolle er sein karitatives Engagement fortsetzen, sagt er der Deutschen Presse-Agentur.
Unter anderem sammelt Wirth Spenden und erfüllt mit dem Verein Mainlichtblick Wünsche beeinträchtigter Kinder. Als Kind habe er selbst nicht auf der Sonnenseite des Lebens gestanden, daher sei es ihm sehr wichtig, zu helfen, sagt er. Den Spitznamen „Bahnbabo“ haben ihm Jugendliche angeheftet. „Babo“ steht in der Jugendsprache für „Boss“.
Der 62-Jährige hat in den sozialen Medien Tausende Follower und setzt sich auch dort für gemeinnützige Anliegen ein, etwa, wenn gemeinsam Müll in der Stadt gesammelt oder für Demokratie und Grundgesetz geworben wird.
Der durchtrainierte Wirth kann mühelos in den Spagat sinken und lässt sich in der Pose gern fotografieren. In der Frankfurter Innenstadt wird er während des Interviews alle paar Minuten angesprochen und um ein Foto gebeten.
Vierter bei der Oberbürgermeisterwahl
Wirth hatte bei der letzten Oberbürgermeisterwahl als parteiloser Einzel-Kandidat überraschend den vierten Platz belegt. Ob er noch einmal versucht, „Bürgerbabo“ zu werden, lässt der „Bahnbabo“ offen. Die Frage stelle sich ja erst in einigen Jahren, sagt er.
Für seine Anliegen in der Verkehrspolitik will er sich jedenfalls nach 36 Jahren in der Fahrerkabine einer Straßenbahn weiter starkmachen. Der Individualverkehr müsse zurückgedrängt werden: „Öffentliche Verkehrsmittel müssen immer Vorrang haben. Es kann nicht sein, dass ich mit 60 Leuten an Bord warten muss, wenn sich Autos stauen“, sagt er.