Nach elf Tagen haben Löschmannschaften im Kampf gegen die Flammen auf der bergigen Insel einen Durchbruch erzielt. Dabei half auch ein Nachbarland, nachdem Portugal die EU um Hilfe gebeten hatte.
Der große Waldbrand auf der portugiesischen Atlantik-Insel Madeira ist mit Hilfe zweier spanischer Löschflugzeuge unter Kontrolle gebracht worden. „Das Feuer ist am abklingen. Es gibt noch einige Glutnester und es kann noch zu kleineren Aufloderungen kommen, was aber normal ist“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Lusa den regionalen Leiter des Zivilschutzes, António Nunes.
Die Flugzeuge aus Spanien waren am Donnerstag auf Bitten der EU vor Ort eingetroffen, nachdem sich Portugal hilfesuchend an die Union gewandt hatte. Jede der beiden zweimotorigen Propellermaschinen kann rund 6.000 Liter Wasser transportieren. Sehr hilfreich sei es auch gewesen, dass Nebel mit hoher Luftfeuchtigkeit aufgezogen sei.
Die spanischen Maschinen waren vor allem im Gebirge um den Pico Ruivo im Einsatz. Bisher hatte der einzige Löschhubschrauber der Insel vergeblich versucht, die Flammen einzudämmen. Der Picu Ruivo ist mit mehr als 1.800 Metern der höchste Berg der Insel.
Der am 14. August ausgebrochene Waldbrand hat gut 5.000 Hektar Natur zerstört, wie aus Angaben des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus hervorging. Das ist fast zweimal so groß ist wie die ostfriesische Insel Borkum.
Verletzte oder Schäden an Gebäuden wurden bislang nicht gemeldet. Allerdings beklagten Experten große Umweltschäden durch die Vernichtung von Flora und Fauna.
Die Kriminalpolizei ermittelt nach Informationen von Lusa zu der Ursache des Brandes. Der regionale Ministerpräsident der Region von Madeira, Miguel Albuquerque, sprach jedoch schon von Brandstiftung.