Das Chemnitzer Kunstfestival „Begehungen“ stand bei seiner 21. Ausgabe im Zeichen des Protestes. Das Thema Widerstand erwies sich als Besuchermagnet.
Das Chemnitzer Kunstfestival „Begehungen“ freut sich über einen Besucherrekord. Erstmals kamen mehr als 8.000 Menschen zu dem Festival in Chemnitz. Lediglich bei der Ausgabe 2022 in Thalheim wurden noch mehr Leute gezählt, allerdings lief das Spektakel damals ein ganzes Wochenende länger.
„Der Andrang zum Festivalwochenende war mit etwa 5.000 Besucherinnen und Besuchern schon überwältigend. Dass aber auch an jedem der folgenden Wochentage Hunderte Menschen den Weg in unsere Ausstellung fanden, kam völlig unerwartet“, erklärte Festivalsprecher Lars Neuenfeld.
Ausgangspunkt war diesmal die friedliche Revolution vor 35 Jahren. Die Ausstellung vereinte 22 Werke zeitgenössischer Kunst, die sich mit verschiedenen Formen von Protest und Widerstand auseinandersetzen oder selbst eine kritische Haltung gegenüber der Gesellschaft einnahmen. Ganz lokale Perspektiven trafen dabei auf Sichtweisen aus Lateinamerika, Osteuropa oder dem Nahen Osten, wie es hieß. In der Schau wurden unter anderem Installationen, Malerei und Grafik, Skulpturen, Performances, Video- und Soundkunst gezeigt.
Große Pläne für das kommende Jahr
Das Festival verwandelt seit 2003 leerstehende Gebäude in temporäre Galerien für zeitgenössische Kunst. In diesem Jahr wurde ein ehemaliges Schulgebäude auserkoren, das auf Protestgeschichte verweist. Unter dem Eindruck der friedlichen Revolution 1989/90 wurde hier das Chemnitzer Schulmodell initiiert als Gegenentwurf zum Schulsystem der DDR.
Wenn Chemnitz im kommenden Jahr Europäische Kulturhauptstadt ist, planen die Organisatoren von „Begehungen“ ein hochkarätiges Festival mit mehreren Wochen Laufzeit. „Der Ort darf leider noch nicht verraten werden, aber in den nächsten Wochen werden wir uns dazu äußern können“, betonte der Festivalsprecher.