Damit eine Wasserstoffwirtschaft funktioniert, sind auch große Speicher nötig. Doch worauf muss man achten? Der Energiekonzern Uniper will das jetzt auch in Norddeutschland herausfinden.
Deutschlands größter Erdgasspeicher-Betreiber Uniper stellt am Montag (13.00 Uhr) im ostfriesischen Krummhörn einen unterirdischen Testspeicher für Wasserstoff vor. Etwa zwei Jahre lang soll dort geprüft werden, wie etwa Materialien und Technik mit dem Gas zurechtkommen. Auch die Einspeicherung von Wasserstoff unter realen Bedingungen wird erprobt. Der Speicher soll in Kürze in Betrieb genommen werden. Zu der Veranstaltung wird auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) erwartet.
Ziel ist die Entwicklung eines Speichers für klimaneutral erzeugten Wasserstoff im kommerziellen Maßstab, wie Uniper im Vorfeld mitteilte. Wie man Wasserstoff in porösem Gestein lagern kann, testet Uniper bereits seit einigen Monaten im bayerischen Bierwang.
CO2-neutral erzeugter Wasserstoff soll in einem klimaneutralen Wirtschaftssystem eine Schlüsselrolle spielen. So soll das leichteste Element etwa in neuen Gaskraftwerken Strom erzeugen, wenn nicht genug Wind- oder Sonnenstrom da ist. In Stahlwerken soll es anstelle von Koks zum Einsatz kommen und so riesige Mengen Kohlendioxid einsparen. Experten rechnen künftig mit einem großen Bedarf an Wasserstoffspeichern in Deutschland.
Wasserstoffpipeline soll an Kaverne vorbeiführen
Der im Zuge der Energiekrise verstaatlichte Energiekonzern Uniper sieht sich als Vorreiter beim Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft. In Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden plant Uniper Großprojekte. So will Uniper etwa in Wilhelmshaven, rund 70 Kilometer von Krummhörn entfernt, einen großen Elektrolyseur zur Erzeugung von Wasserstoff bauen sowie ein Anlandeterminal für grünes Ammoniak errichten. Auch sonst ist die Kaverne günstig gelegen: In der Nähe soll das geplante Wasserstoffpipeline-Kernnetz vorbeiführen.
Uniper ist nicht das erste Unternehmen, das eine Wasserstoffspeicherung erprobt. So untersucht etwa der Oldenburger Energiekonzern EWE schon seit Längerem mithilfe einer Testkaverne in Rüdersdorf bei Berlin, worauf es beim Betrieb eines Wasserstoffspeichers ankommt.
Projektbeschreibung Uniper BMWK-Papier „Speicher für die Energiewende“