In Thüringen gibt es immer weniger Mütter in gebärfähigem Alter. Das hat auch Auswirkungen auf die Zahl der Geburten. Nun droht ein Tiefpunkt.
Thüringen droht im Jahr 2024 ein historisches Geburtentief. Darauf deuten erste Rohdaten hin, wie Experten des Statistischen Landesamts in einem Aufsatz beschreiben. Schon im Jahr 2023 sei mit 12.952 Kindern fast das historische Tief von 1994 erreicht worden, als 12.721 Kinder geboren worden seien. Die Statistiker nannten die Entwicklung der Geburtenzahl „dramatisch“.
In den Jahren 2015 und 2016 habe der Anstieg bei nichtdeutschen Geburten die Entwicklung vorübergehend aufhalten können. Doch seit 2017 geht die Tendenz den Statistikern zufolge steil nach unten. Inzwischen hätten rund 15 Prozent der geborenen Kinder ausländische Eltern.
Die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter brach den Zahlen zufolge seit 1990 um 42 Prozent ein. Lediglich im Jahr 2022, als viele Ukrainerinnen nach Thüringen gekommen seien, habe die Zahl etwas zugelegt. Ende 2023 zählten die Statistiker 44.268 ausländische Frauen zwischen 15 und 45 Jahren – der Anteil lag somit bei 14,2 Prozent.
Pro Frau wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,32 Kinder geboren. Im Jahr 2022 waren es noch 1,42 Kinder, im Jahr 2021 lag die Zahl bei 1,52 Kindern. Zum natürlichen Erhalt einer Gesellschaft seien 2,1 Kinder je Frau nötig, so die Statistiker. Dieser Wert sei seit der Wende nicht mehr erreicht worden.