Schiffbau: Nach Hilfszusagen für Meyer Gruppe Aufatmen auf Neptun Werft

Die Meyer Werft kann auf dem Weg aus ihrer schweren Krise auf Unterstützung des Bundes und des Landes Niedersachsen hoffen. Das ist auch für die Neptun Werft in Rostock essenziell.

Der Betriebsrat der zur Meyer Gruppe gehörenden Rostocker Neptun Werft hat sich positiv über die angekündigte Unterstützung für das traditionsreiche Papenburger Schiffbauunternehmen geäußert. Wenn der Kanzler Unterstützung verspreche, dann könne er das nicht mehr zurücknehmen, sagte Betriebsratschef Thomas Behrens der Deutschen Presse-Agentur nach einer Betriebsversammlung auf der Neptun Werft. 

Für den Standort Rostock seien die politischen Signale von Bund und dem Land Niedersachsen an die Meyer Werft immens wichtig. „Wir haben mitgefiebert. Die Wolken, die über Papenburg hingen, und die sich jetzt aufklaren, die hingen natürlich eins zu eins auch über Rostock, weil wir strukturell viel an Papenburg hängen“, so Behrens. 

Zu der Betriebsversammlung waren am Montag der Chef der Meyer Gruppe, Bernd Eikens, der künftige Leiter der Neptun-Werft, Stephan Schmees, sowie MV-Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte (SPD) auf die Neptun Werft gekommen. Seitens der Belegschaft nahmen den Angaben zufolge rund 350 Beschäftigte teil. 

Ausdrücklich begrüßte Behrens die Ankündigung der Schweriner Landesregierung, sich beim geplanten Bau von Konverterplattformen für den Windkraft-Offshore-Bereich in Warnemünde mit Bürgschaften zu beteiligen. Für das Vorhaben beschlossen die Neptun Werft und der belgische Stahlkonstrukteur Smulders eine Kooperation. Zur Produktion stellt die zum Marinearsenal gehörende Warnowwerft einen Teil ihre Fläche zur Verfügung.

Die Meyer Werft schlitterte trotz zahlreicher Aufträge in eine existenzielle Krise, nachdem ihr beim Schiffbau die Energie- und Rohstoffkosten davongelaufen waren. Scholz hatte der Werft jüngst bei einer Betriebsversammlung in Papenburg Unterstützung zugesagt. Im Gespräch ist, dass sich der Bund und das Land Niedersachsen befristet an der Werft beteiligen. Für MV steht ein finanzielles Engagement bei der Meyer Gruppe nicht zur Diskussion.