„Cucumber Guy“: Tiktoker stürzt Island in Gurken-Krise

Auf Island sind ganz normale Salatgurken vielerorts ausverkauft. Grund dafür ist offenbar auch ein Tiktoker, der Rezeptvideos online stellt.

Im Grunde ist das Rezept nicht sonderlich extravagant: Gurken, Sesamöl, Knoblauch, Reisessig und Chili-Öl. Doch was der Tiktoker „Cucumber Guy“ seinen 5,9 Millionen Followern gezeigt hat, scheint auf Island besonders gut anzukommen. Denn wie die „BBC“ berichtet, hat der Kanadier Logan Moffitt – so der bürgerliche Name des „Cucumber Guy“ – den Staat im Nordatlantik von einem Gurken-Engpass in eine Gurken-Krise befördert. Lokale Influencer hätten das Rezept weiterverbreitet, schreibt die „BBC“, und so einen Trend ausgelöst.

STERN PAID 34_21 Einfach Essen Fattoush SalatDas Rezept war ein solcher Erfolg, dass die Landwirte des Landes nicht in der Lage waren, mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten, so die isländische Gemüse-Genossenschaft Sölufélag garðyrkjumanna (SFG), zu BBC News. Laut SFG-Sprecherin Kristín Linda Sveinsdóttir wurden die isländischen Landwirte von der Nachfrage überrascht.

Gurken auf Island besonders gefragt

Der Lebensmittelmanager der Supermarktkette Hagkaup, Vignir Þór Birgisson, räumte er ein, dass sich der Verkauf einiger Zutaten für das Rezept verdoppelt hat. Allerdings sieht er laut „BBC“ nicht nur den TikTok-Trend als Ursache für den Engpass bei isländischen Gurken: Den gäbe es häufiger zu dieser Jahreszeit häufig.Gurkensalat von Tiktok

Auch Sveinsdóttir bringt andere Faktoren ins Spiel: Einige Bauern tauschten aktuell Gurkenpflanzen aus. Auch das Ende der Sommerferien und die Rückkehr der Kinder in die Schulen belaste die Versorgung zusätzlich. „Alles passiert zur gleichen Zeit“, sagte Sveinsdóttir der „BBC“. Der Trend in den sozialen Medien sei einer der wichtigsten Faktoren. „Dies ist das erste Mal, dass wir so etwas erlebt haben.“ Der Engpass wäre nicht eingetreten, hätte es den Trend früher im Sommer gegeben. Doch Tiktok-Trends sind bislang nicht sehr langlebig. Auch deswegen erwartet die SFG-Sprecherin, dass sich das Gurken-Angebot „in etwa einer Woche oder so“ wieder normalisiert.

Quellen:„BBC“, „Sueddeutsche.de“, Tiktok.