Die Inflationsrate hat im August den niedrigsten Stand seit fast dreieinhalb Jahren erreicht. Vor allem Energie wurde für die Verbraucher deutlich günstiger. Doch es gibt auch Inflationstreiber.
Niedrigere Energiepreise haben die monatliche Inflationsrate in Hessen im August auf den niedrigsten Stand seit März 2021 gedrückt. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,5 Prozent, nachdem die jährliche Teuerung im Juli und Juni noch bei 1,8 Prozent gelegen hatte, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Erhebungen mitteilte. Im Vergleich zum Juli gingen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zurück.
Während die Rückgänge bei Energiepreisen die Inflationsrate insgesamt dämpften, wirkten hohe Preissteigerungen für Dienstleistungen inflationstreibend. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gaben die durchschnittlichen Energiepreise im August um 7,8 Prozent nach, und im Vergleich zum Juli dieses Jahres wurde Energie um 1,5 Prozent günstiger. Dabei sanken die Heizölpreise im Jahresvergleich um 9,7 Prozent, und für Kraftstoffe mussten Autofahrer auf dieser Basis 8,0 Prozent weniger zahlen.
Nahrungsmittel verbilligten sich im Vergleich zum Juli um 0,5 Prozent. Sowohl Gemüse (minus 1,9 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (minus 0,7 Prozent), als auch Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,6 Prozent) und Molkereiprodukte (minus 0,4 Prozent) konnten die Verbraucher günstiger einkaufen. Lediglich Butter verteuerte sich um 1,3 Prozent, während die Preise für Obst unverändert blieben. Im Vergleich zum August vergangenen Jahres wurden Nahrungsmittel hingegen um 1,2 Prozent teurer – damit stiegen die Nahrungsmittelpreise weniger stark als die Verbraucherpreise insgesamt.
Die Preise für Dienstleistungen blieben zwar im Vergleich zum Vormonat unverändert, stiegen jedoch gegenüber August 2023 um 4,8 Prozent und wirkten damit inflationstreibend. Deutlich teurer als im Vorjahresmonat wurden etwa Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr (plus 23,9 Prozent). Auch für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen sowie für Pauschalreisen (plus 3,6 Prozent) mussten die Verbraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen. Verbundfahrkarten (plus 3,8 Prozent) und Gaststättendienstleistungen (plus 7,0 Prozent) wurden im Jahresvergleich ebenfalls spürbar teurer. Dagegen verbilligten sich Flugtickets um 0,2 Prozent im Vergleich zum August vergangenen Jahres.