Hochtechnologie: Sachsen wirbt in Taiwan um Halbleiter-Firmen

Der Freistaat will zum „Taiwan-Hub“ Deutschlands und Europas werden. Dafür soll nach der Ansiedlung von TSMC in Dresden um weitere Firmen geworben werden.

Bei der Halbleitermesse Semicon Taiwan will Sachsen in der kommenden Woche um Zulieferer und Dienstleister in der Branche werben. Die Ansiedlungsbedingungen seien noch nie so gut gewesen wie im Kontext der Investition des taiwanischen Halbleiterkonzerns TSMC, sagte Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS). Man verfolge das Ziel, Sachsen zum „Taiwan-Hub“ in Deutschland und Europa zu machen.

TSMC will gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP Semiconductor unter dem Namen ESMC ab 2027 in Dresden produzieren. Am 20. August begann mit einem symbolischen Spatenstich der Bau des neuen Werks. Bereits jetzt ist der Freistaat Europas größter Standort für Mikroelektronik. Jeder dritte in der EU produzierte Chip kommt aus Sachsen. In der Region waren im vergangenen Jahr rund 80.000 Beschäftigte in rund 3.650 Betrieben, darunter Infineon und Globalfoundries, tätig. 

Die WFS wird gemeinsam mit Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Kralinski (SPD) und dem Branchennetzwerk „Silicon Saxony“ bei der Semicon in Taipeh – eine der größten Halbleitermessen Asiens – bei taiwanischen Firmen um Ansiedlung und Investitionen im Freistaat werben. „Vor allem im Bereich der Spezial- und Prozesschemikalien gibt es große Geschäftschancen“, sagte Kralinski. Er freue sich über das große Interesse und auf die zahlreichen Gespräche mit unseren möglichen Partnern.

„Sachsen zeichnet eine besondere Innovationsstärke und große Dynamik bei Technologie- und Zukunftsthemen aus, sei es im Bereich automatisiertes Fahren, beim Einsatz von Chips für eine neuartige Medizintechnik oder bei der Entwicklung von Quantencomputern“, sagte Horn. Das mache den Standort als attraktives Gesamtpaket für taiwanische Firmen interessant.