Vor fünf Wochen wurde das Islamische Zentrum Hamburg verboten und die Blaue Moschee geschlossen. Bei öffentlichen Freitagsgebeten wird seither dagegen protestiert – jetzt mit räumlichem Abstand.
Rund 80 Menschen haben sich erneut zu einem öffentlichen Freitagsgebet vor der geschlossenen Blauen Moschee an der Hamburger Außenalster versammelt. Sie protestierten gegen die Beschlagnahme des Gotteshauses durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). „Faeser tritt das Grundgesetz mit Füßen“, stand auf einem Transparent und: „Wir wollen unsere Moschee zurück“.
Faeser hatte den Betreiberverein der Moschee, das als extremistisch und vom Iran gesteuert eingestufte Islamische Zentrum Hamburg, vor fünf Wochen verboten. Seither ist die Blaue Moschee geschlossen. „Unser Haus, in dem wir sonst beten, wurde uns genommen. Auch die Sicht darauf wurde uns genommen“, sagte ein Redner vor dem eigentlichen Gebet.
Am Donnerstag hatte die Hamburger Versammlungsbehörde eine Auflage verfügt, laut der das Freitagsgebet nicht mehr auf der Straße Schöne Aussicht direkt vor der Moschee stattfinden durfte. Stattdessen mussten sich die Teilnehmer in einiger Entfernung auf einem abgesperrten Gehweg mit Parkstreifen versammeln, um den Autoverkehr nicht zu behindern. Polizisten kontrollierten mit Dezibel-Messgeräten die Einhaltung der Lärmschutzauflagen. In den vergangenen Wochen hatte es Beschwerden aus der Nachbarschaft der Moschee gegeben.
Sie wollten weiter auf ihrem Recht bestehen, zu beten, sagte der Redner. „Egal, ob wir in einem Kuhstall beten müssen. Dann beten wir halt da.“