Thüringen gilt als ein Land der Talsperren. Deren Instandhaltung kostet viel Geld. Jetzt stehen drei große Investitionsprojekte an.
Für die Instandhaltung der landeseigenen Stauanlagen muss nach Einschätzung der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) künftig deutlich mehr Geld in die Hand genommen werden. Das geht aus einem von der TFW erarbeitetem mittel- bis langfristigen Instandhaltungs- und Sanierungskonzept hervor, das Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) dem Kabinett vorlegte. Demnach sind bis 2034 Investitionen von jährlich 40 bis 60 Millionen Euro notwendig – das entspricht in etwa dem dreifachen Bedarf der dafür in diesem Jahr angesetzten 13 Millionen Euro.
Großprojekte als Kostentreiber
Grund für den erhöhten Finanzbedarf sind nach Angaben der TFW vor allem drei anstehende Großprojekte. Dazu gehören die Generalinstandsetzung der Talsperren in Weida und in Schönbrunn sowie die Erweiterung und Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens Straußfurt.
Die TFW betreibt die mehr als 130 landeseigenen Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken im Freistaat. „Mir war es wichtig, das Kabinett nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Talsperren- und Hochwasserrückhalten einen dauerhaften Investitionsbedarf mit sich bringen“, erklärte Stengele. Dessen Finanzierung müsse in den kommenden Landeshaushalten verankert sein – auch um die Sicherheit der Talsperren weiter zu gewährleisten.
Im Haushaltsentwurf 2025, den noch die am Sonntag abgewählte rot-rot-grüne Regierung erstellen will, sollen laut dem Umweltministerium rund 20 Millionen Euro für die Talsperren angesetzt werden. Über den Etat für das nächste Jahr muss jedoch das sich nach den Landtagswahlen neu konstituierende Parlament entscheiden.
In Thüringen gibt es mehr als 200 Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken und Speicher. Sie schützen vor Hochwasser und sichern die Trinkwasserversorgung im Freistaat.