Der Bund verringert seine Beteiligung an der Commerzbank. Die Commerzbank sei „wieder ein stabiles und ertragsstarkes Institut“, daher werde sich der Bund schrittweise „von den Anteilen des erfolgreich stabilisierten Instituts“ trennen, erklärte am Dienstagabend die deutsche Finanzagentur. Die Commerzbank war im Zuge der Finanzmarktkrise 2008 in eine finanzielle Schieflage geraten und erhielt 2008 und 2009 Kapitalhilfen in Höhe von insgesamt 18,2 Milliarden Euro, von denen bisher rund 13,15 Milliarden Euro zurückgezahlt wurden.
Aktuell hält der Bund über den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) noch eine Beteiligung von 16,49 Prozent an der Commerzbank. Die wirtschaftliche Situation der Bank habe sich „seit 2021 stetig verbessert“, erklärte Eva Grunwald, Geschäftsführerin der Finanzagentur, die von einem „Beginn des Ausstiegs“ sprach. Über weitere Verkaufsschritte werde „der interministerielle Lenkungsausschuss zu gegebener Zeit entscheiden“, hieß es in der Mitteilung.
Der Bund hatte sich zuletzt an mehreren Aktienrückkaufprogrammen der Commerzbank nicht beteiligt, wodurch sein Anteil an der Bank wieder leicht gestiegen war.
Die Commerzbank hatte das vergangene Jahr mit dem größten Gewinn seit 15 Jahren abgeschlossen. Der Konzernüberschuss der zweitgrößten deutschen Bank stieg im Vergleich zu 2022 um 55 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um mehr als zehn Prozent auf 10,5 Milliarden Euro.