Der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Stromproduktion in Deutschland ist im ersten Halbjahr stark gestiegen. 61,5 Prozent des eingespeisten Stroms ging auf Windkraft, Solar, Wasserkraft und weitere Erneuerbare zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Im vergangenen Jahr waren es 53,3 Prozent. Die gesamte Stromproduktion in Deutschland ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent zurück.
Windkraft war die mit Abstand wichtigste Energiequelle vor der Kohle. Sie stand für ein Drittel der Stromproduktion, Kohle nur noch für gut ein Fünftel. Auf Platz drei und vier lagen Erdgas (14,6 Prozent) und Photovoltaik (13,9) nah bei einander, wie die Statistiker ausführten.
Die Stromerzeugung aus Windkraft legte im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um 11,9 Prozent von 65,5 auf 73,4 Milliarden Kilowattstunden zu. „Dieser Zuwachs war das Ergebnis eines außergewöhnlich windreichen ersten Halbjahres 2024“, erklärte das Statistische Bundesamt. Die Solarstromerzeugung stieg um 8,3 Prozent auf 30,5 Kilowattstunden, was den Angaben nach vor allem auf den Zubau neuer Anlagen zurückzuführen ist.
Die Stromproduktion aus Kohle ging von 62,5 Milliarden Kilowattstunden auf 45,9 Milliarden Kilowattstunden stark zurück. Die Bedeutung von Erdgas als Energieträger blieb weitgehend konstant – 32,1 Milliarden Kilowattstunden statt 32,7 Milliarden im Vorjahreszeitraum.
Der Strombedarf blieb den Angaben nach im ersten Halbjahr ebenfalls konstant. Der Rückgang der einheimischen Stromproduktion wurde durch einen Anstieg der Importe ausgeglichen. Die Stromeinfuhren stiegen um 22,5 Prozent, während die Exporte um 15,2 Prozent sanken. Das liegt vor allem daran, dass importierter Strom günstiger ist, als Kohlekraftwerke laufen zu lassen.