Anzeige wegen Volksverhetzung: Rassistische Parolen: Mann schreitet ein und wird geschlagen

Drei Menschen sollen bei einem Fest in Potsdam-Golm rassistische Parolen zum Partyhit „L’ amour toujours“ gesungen haben. Ein Mann schreitet ein – und wird wohl genau deshalb geschlagen.

Ein Mann ist bei einem Fest in Potsdam-Golm am Wochenende verletzt worden – wohl weil er rassistischen Parolen entgegentreten ist. Mehrere Zeugen hatten am Samstagabend gehört, dass drei Menschen diese Parolen zu dem Song „L‘ amour toujours“ gesungen hatten, wie die Polizei mitteilte. Den Angaben zufolge soll ein 41-Jähriger mit Bekannten zu der Gruppe gegangen sein und diese aufgefordert haben, die Äußerungen zu unterlassen. Daraufhin soll er aus der Gruppe heraus geschlagen worden sein. Zuvor hatte die „Märkische Allgemeine Zeitung“ berichtet. 

Rettungskräfte brachten den Mann laut Polizei mit Verletzungen in ein Krankenhaus. Zur Schwere der Verletzungen gab es zunächst keine genaueren Auskünfte. Die Polizei nahm Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung auf. Die drei Tatverdächtigen im Alter zwischen 17 und 19 Jahren erhielten nach Aufnahme der Anzeigen einen Platzverweis. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Ein Video von einer Party in einem Lokal auf Sylt hatte im Mai bundesweit Empörung ausgelöst, weil dort Gäste zu „L’ amour toujours“ die rassistische Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gegrölt hatten. Seitdem häufen sich Berichte von ähnlichen Vorfällen. Auch bei der Brandenburger Polizeidirektion West sind in der Vergangenheit Fälle von Volksverhetzungen im Zusammenhang mit dem Song angezeigt worden.