Nach dem tödlichen Messer-Anschlag von Solingen wurde der offizielle Beiname Solingens als „Klingenstadt“ für Propaganda genutzt. Dahinter stecke eine rechtsextreme Gruppe, sagt der Innenminister.
Hinter den in Solingen aufgetauchten Hetz-Plakaten steckt die rechtsextreme Gruppierung „Revolte Rheinland“. Das hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) dem Innenausschuss des Landtags mitgeteilt. Gut eine Woche nach dem tödlichen Messer-Anschlag von Solingen waren in der Innenstadt Hetz-Plakate aufgetaucht. Eine manipulierte Version des Ortsschildes von Solingen war betitelt mit der Aufschrift „Klingenstadt Solingen – Zentrum der Messermigration“.
Die „Revolte Rheinland“ gilt als Nachfolgeorganisation der ebenfalls als rechtsextrem eingestuften „Identitären Bewegung“. In Anlehnung an seine 600 Jahre alte Klingen- und Metallhandwerkstradition führt Solingen seit 2012 den amtlichen Namenszusatz „Klingenstadt“.
Bei einem mutmaßlich islamistischen Anschlag in der Stadt hatte ein Angreifer auf einem Fest zum Stadt-Jubiläum drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Mutmaßlicher Täter ist der 26-jährige Syrer Issa Al H., der in Untersuchungshaft sitzt.