Sie sollen sieben Raubüberfälle in kürzester Zeit begangen und einen Familienvater zum Pflegefall geprügelt haben. Nun hat der mutmaßliche Kopf einer Jugendbande ein Geständnis abgelegt.
Im Prozess um eine brutale Raubserie in Düsseldorf hat der mutmaßliche Kopf einer Jugendbande ein Geständnis abgelegt und dabei Mitangeklagte belastet. Einer der Mitangeklagten habe ihn auf die Idee gebracht, sagte der 18-Jährige aus. „Der hat das 2022 schon mal getan.“ Die sieben Mitangeklagten wollten ebenfalls aussagen. Ihre Verteidiger kündigten weitere Geständnisse an.
Die 17 bis 20 Jahre alten Verdächtigen aus Düsseldorf sollen in wechselnder Beteiligung sieben brutale Raubüberfälle in nur acht Tagen begangen haben. Laut Anklage gingen sie zum Teil mit Machete und Gaspistole auf ihre Opfer los und drohten teilweise auch, diese zu erschießen.
Waffenarsenal sichergestellt
Die Masche der Bande: Über eine Internet-Auktionsplattform sollen die jungen Angeklagten teure Handys angeboten haben, um die Interessenten auszurauben, wenn diese mit reichlich Bargeld am verabredeten Treffpunkt erschienen. Aber auch Anbieter von Handys in vornehmen Wohngegenden der Landeshauptstadt sollen von den Teenie-Räubern ungebetenen Besuch bekommen haben.
Ein zweifacher Familienvater wurde mit der Aussicht auf ein günstiges Iphone 15 in die Falle gelockt. Am Treffpunkt wurde der 28-Jährige krankenhausreif geprügelt und ist heute ein Pflegefall. Bis jetzt ist unklar, ob er einen Arm je wieder richtig bewegen kann, sagte Nebenklägeranwalt Wolfgang Steffen.
Polizisten stellten zwei Schreckschusswaffen, zwei Macheten, eine Axt, ein Einhandmesser und mehrere Mobiltelefone sicher, als sie der Bande auf die Schliche gekommen waren. Für den Prozess vor der Jugendstrafkammer des Düsseldorfer Landgerichts sind bis Ende Oktober vorerst noch sieben weitere Verhandlungstage geplant. Den acht Angeklagten drohen Jugendstrafen. Vier von ihnen sitzen in Untersuchungshaft.