Der Fall eines abgelehnten Asylbewerbers im Weimarer Land, der mehrfach straffällig wurde, war Thema im Landtagswahlkampf. Jetzt ist der Marokkaner in seine Heimat abgeschoben worden.
Ein zuletzt in Apolda lebender, mehrfach straffällig gewordener Geflüchteter aus Marokko ist in sein Heimatland abgeschoben worden. Der Mann sei am Donnerstagabend mit einem Flugzeug in Casablanca gelandet, sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage. Nach Angaben der Bundespolizei wurde der Mann in Begleitung von Polizisten mit einem regulären Linienflug vom Flughafen Frankfurt am Main außer Landes gebracht. Zwischenfälle habe es dabei nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Der Marokkaner war vor wenigen Tagen nach Rheinland-Pfalz in Abschiebehaft gebracht worden. Er war nach früheren Angaben des Innenministeriums 2014 nach Deutschland gekommen und seit 2017 ausreisepflichtig. Allerdings hatten zunächst die für die Abschiebung benötigten Papiere gefehlt.
Hilferuf aus den Kommunen
Nach Bemühungen des Thüringer Innenministeriums hatte Marokko kurzfristig die Identität des Mannes bestätigt und die erforderlichen Papiere ausgestellt. Der Fall hatte vor wenigen Wochen für Aufregung im Freistaat und Brisanz im Landtagswahlkampf gesorgt. Der Landkreis Weimarer Land und die Stadt Apolda hatten mit einem offenen Brief einen Hilferuf an das Land gesandt, da von dem abgelehnten, mehrfach straffälligen Asylbewerber ein erhebliches Sicherheitsrisiko ausgehe.
Nach früheren Angaben des Landratsamtes Weimarer Land reichten die Straftaten von Drogendelikten, Hehlerei, Beleidigung bis zu Körperverletzungen. Der Mann saß laut Ministerium unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung mehrere Jahre in Haft. Nach seiner Entlassung im Jahr 2024 sei er erneut straffällig geworden.
Landrätin Christiane-Schmidt Rose zeigte sich über die Abschiebung „unheimlich erleichtert“, wie die CDU-Kommunalpolitikerin auf Anfrage mitteilte. „Wir wissen aber, dass andere Ausländerbehörden ähnliche Problemfälle haben.“ Über die Abschiebung hatte zuvor der MDR berichtet.