Nach Kontroversen um Sprüche über behinderte Menschen zieht Sat.1 nun Konsequenzen. Die geplante Ausstrahlung von Luke Mockridges neuer TV-Sendung fällt aus.
In einem Podcast hatte der Comedian Luke Mockridge vor drei Wochen die Teilnehmer an den Paralympischen Spielen in Paris verhöhnt. Mockridge nannte in dem Podcast „Die Deutschen“ die Entstehungsidee der Paralympics „wild“. Er spottete außerdem über behinderte Menschen.Luke Mockridge 13.10
Damit sorgte er landesweit für große Empörung und ruderte kurz danach zurück. Er entschuldigt sich bei den Sportlern. „Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen – besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele“, schrieb Mockridge bei Instagram.
Luke-Mockridge-Sendung wird nicht gezeigt
„Es fuckt mich auch ab, dass Medien zum Ende dieser Paralympischen Spiele mehr über mich sprechen und nicht über das Turnier.“ Diese Einsicht kam aber offenbar zu spät. Wie zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, wird Mockridges für 12. September dieses Jahres geplante Show „Was ist in der Box?“ nicht gezeigt.
SAT.1-Sprecher Christoph Körfer sagte dem stern: „Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu recht empören, passen nicht zu unseren Werten. Luke Mockridge hat schnell erkannt, was er mit diesen Sätzen alles falsch gemacht hat. Er hat sich deshalb öffentlich glaubhaft für seine unangebrachten Worte entschuldigt – und die Einladung des Deutschen Behindertensportverbandes angenommen.“ Dennoch sehe sich der Sender gezwungen, auch selbst zu handeln und habe sich entschieden, „seine neue Show ‚Was ist in der Box?‘ am 12. September nicht zu starten.“
STERN PAID 15_24 Luke Mockridge IV
Ob sie zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise noch ausgestrahlt werde, blieb bislang ungeklärt. „Wir wünschen uns, dass Luke Mockridge einen Weg findet, seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten“, ergänzt Körfer sein Statement und lässt Mockridge damit wohl ein Hintertürchen offen, in Zukunft vielleicht wieder mit ihm zusammenarbeiten zu können.