Menschen ohne eigene Bleibe in Sachsen können in Einrichtungen übernachten. Seit drei Jahren wird die Nutzung der Angebote jeweils in derselben Nacht erfasst. Die Nachfrage steigt.
In Sachsen sind mehr Übernachtungen von Wohnungslosen als im Vorjahr erfasst worden. Zum Stichtag 31. Januar nutzten nach Angaben des Statistischen Landesamtes 4.535 Menschen – gut zwei Drittel davon Männer – die Angebote entsprechender Einrichtungen. Das waren 1.600 mehr als ein Jahr zuvor. Mit fast einem Drittel übernachteten die meisten von ihnen in der Landeshauptstadt Dresden und mit 45 die wenigsten im Landkreis Mittelsachsen.
Erfasste Wohnungslose meist Ausländer
3.210 oder 71 Prozent der erfassten Wohnungslosen hatten keine deutsche Staatsbürgerschaft, 37 Prozent von ihnen kamen aus Syrien, ein Fünftel aus der Ukraine und zehn Prozent aus Afghanistan. Im Sinne der Statistik galten auch Menschen mit anerkanntem Asyl, die noch in einer Flüchtlingsunterkunft leben, als wohnungslos.
59 Prozent der registrierten Wohnungslosen waren zwischen 18 und unter 50 Jahren alt, knapp ein Viertel jünger als 18 Jahre und 16 Prozent älter als 50 Jahre. Mit 2.335 Personen (51 Prozent) bildeten Alleinstehende die größte Gruppe und 37 Prozent Alleinerziehende oder Paare mit Kindern.
Die Statistik erfasst jährlich wohnungslose Menschen, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder Einrichtungen untergebracht sind. Menschen, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, oder bei Bekannten oder Angehörigen unterkommen, berücksichtigt sie nicht.